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13 Minuten Lesezeit (2662 Worte)

Oodnadatta Track

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Eine Reise durch das australische Outback

Entlang des legendären Oodnadatta Tracks, einer abgelegenen Route, die mich tief in die faszinierende Wildnis des Outback entführte. Auf den ersten 200 km befinden sich die vielfältigsten Highlights: Kunst, heiße Quellen, Dog Fence, Lake Eyre & grandiose Ausblicke!Gestartet sind wir in Marree, einem kleinen Ort, der als Ausgangspunkt für viele Abenteurer dient, die den Oodnadatta Track erkunden möchten. Unser Ziel ist die Opalregion um Coober Pedy. Von Anfang an faszinierte mich die raue Schönheit der Landschaft. Die Weite des Outback und die endlosen Horizonte ließen mich immer wieder staunen, obwohl ich schon einige Wochen im Outback unterwegs bin. Es war, als ob ich in eine andere Welt eingetaucht wäre, fernab von jeglicher Hektik und dem Stress des Alltags. Zu Hause und das berufliche Umfeld ist nicht nur geografisch weit weg, sondern auch komplett aus meinem Kopf raus. Ich fange an unseren Outback Tour nicht nur zu genießen, sondern auch zu verinnerlichen, dass wir endlich nach langen planen und umplanen durch die Corona Pandemie unterwegs sind.

Wissenswertes über den Oodnadatta Track

Der Oodnadatta Track erstreckt sich über rund 620 Kilometer und verbindet die Städte Marree und Marla im Herzen des australischen Outbacks. Es ist eine abenteuerliche Strecke, die durch trockene Wüstenlandschaften, endlose Salzseen und vorbei an verlassenen Siedlungen führt. Für mich als abenteuerlustiger Reisender war dies eine Herausforderung, der ich mich unbedingt stellen wollte.

Der Track folgt einer alten Handelsroute der australischen Ureinwohner. Dies war im 19. Jahrhundert auch die Route des Entdeckers John McDouall Stuart. Aufgrund der Verfügbarkeit von Wasser wurde diese Route auch für die Streckenführung der Old Ghan Bahnlinie und für die Overland Telegraph Line gewählt.

Erlebe die Stille des Outback von einer einsamen Sanddüne am Oodnadatta Track. Streife durch die Mondlandschaft ähnlichen Claims von Coober Pedy und Andamooka.

Michael Lieder 

Lake Eyre, der größte Salzsee Australiens

Eines der Highlights ist zweifellos der Lake Eyre, der größte Salzsee Australiens. Der Anblick des glitzernden Salzes, das sich so weit bis in den Horizont erstreckte, war einfach atemberaubend. Ich konnte nicht anders, als einen Moment innezuhalten und die absolute Stille dieser Umgebung zu genießen.

Weiter entlang des Tracks kam ich an verlassenen Siedlungen vorbei, die einst blühende Gemeinden waren, aber jetzt nur noch von der Vergangenheit zeugen. Die verwitterten Gebäude und die Ruinen erzählten Geschichten von harten Pionierleben und der harten Realität des Outbacks. Es war ein bewegendes Erlebnis, diese Relikte vergangener Zeiten zu erkunden und sich vorzustellen, wie das Leben hier einmal gewesen sein musste.

Die Begegnungen mit den Menschen entlang des Oodnadatta Tracks waren genauso unvergesslich wie die Landschaft selbst. Ich traf auf freundliche Einheimische, die stolz ihre Geschichten und ihr Wissen über das Outback teilten. Ihre Gastfreundschaft und Offenheit ließen mich die wahre Bedeutung von Gemeinschaft erfahren. Die Herausforderungen auf dem Oodnadatta Track waren nicht zu unterschätzen. Die Straßen waren oft holprig und unbefestigt, und man musste auf die widrigen Wetter  Bedingungen achten, da wir im australischen Winter unterwegs sind kam es immer mal wieder vor dass Straßen die wir fahren wollten gesperrt waren und wir kurzfristig umplanen mussten. Das Frühjahr beziehungsweise der Winter in Australien ist eigentlich eine angenehme Reisezeit, die Temperaturen tagsüber an liegen kaum höher als 20-25 °C können nachts aber bis an die 0° runtergehen. Das bedeutet man muss das auch bei der Reiseplanung entsprechend berücksichtigen und warme Kleidung und vor allem Schlafsäcke einplanen.


Dog Fence – eine epische Grenze für Mensch und Hund

Wenn es um die beeindruckendsten Grenzen der Welt geht, denken die meisten Menschen wahrscheinlich an den berühmten Berliner Mauer oder den Großen Chinesischen Wall. Aber es gibt eine Grenze in Australien, die vielleicht nicht so bekannt ist, aber nicht weniger faszinierend – den Dog Fence. Der Dog Fence ist ein beeindruckendes Bauwerk, das sich über tausende Kilometer durch das australische Outback erstreckt und das weltweit größte Wildhundeabwehrsystem darstellt.

Der Dog Fence wurde in den 1880er-Jahren erbaut, um die australische Viehwirtschaft vor den schädlichen Auswirkungen von wilden Dingos und anderen Raubtieren zu schützen. Mit einer Gesamtlänge von über 5.600 Kilometern erstreckt sich der Dog Fence von der Küste Südaustraliens bis zur Küste von Queensland. Er durchquert mehrere Bundesstaaten und Territorien und ist damit eine monumentale Grenze. Insbesondere in den trockenen und abgelegenen Regionen des Outback, wo die Viehzucht eine wichtige wirtschaftliche Aktivität ist, ist der Dog Fence von großer Bedeutung. Ohne diesen Schutz wären die Verluste durch Raubtiere verheerend.

Wie du siehst, muss man hier auf dem Track einiges im Voraus planen…
na ja, nicht ganz so schlimm, WC steht hier für William Creek ;-)

Mutonia Sculpture Park bei Alberrie Creek

Als Kunstliebhaber war ich von der Idee, Kunstwerke aus recycelten Materialien in einer natürlichen Umgebung zu sehen, begeistert. Meine Augen und mein Interesse wurden schnell von den skurrilen und beeindruckenden Skulpturen angezogen, die über den Park verteilt sind.

Es war erstaunlich zu sehen, wie die Künstler recycelte Materialien in Kunstwerke verwandelten, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch tiefgründig waren. Von riesigen Roboterfiguren aus alten Autoteilen bis hin zu abstrakten Skulpturen, die aus Metallschrott geformt wurden, gab es eine Vielzahl von Werken, die meine Fantasie anregten und zum Nachdenken anregten.

Man kann die Leidenschaft und Hingabe spüren, die in jedem Kunstwerk steckt. Jedes Stück hatte seine eigene Geschichte und Ausdrucksweise, und ich konnte die Kreativität und den Innovationsgeist der Künstler förmlich fühlen. Es war inspirierend zu sehen, wie Abfallmaterialien zu etwas Schönem und Bedeutungsvollem umgewandelt wurden.

Was den Mutonia Sculpture Park für mich so besonders machte, war die interaktive Natur des Ortes. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunstausstellungen wurde ich ermutigt, die Skulpturen zu berühren, mich mit ihnen zu beschäftigen und meine eigene Interpretation zu finden. Es war befreiend, die Kunst hautnah zu erleben und eine persönliche Verbindung zu den Werken herzustellen.

Insgesamt war der Mutonia Sculpture Park am Alberrie Creek ein Ort voller Inspiration, Kreativität und Abenteuer. Es war eine einzigartige Gelegenheit, Kunst auf eine völlig neue Art und Weise zu erleben und gleichzeitig eine Botschaft der Nachhaltigkeit zu vermitteln. 

Land und Leute am Rande des Tracks

 Auch wenn es so, scheint, dass die Orte an dem wir vorbeigekommen, sind irgendwo zwischen vergessen und es gibt uns noch liegen, so sind die Menschen hier doch ein Schlag für sich. Die einheimischen sind extrem freundlich und scheinen sich wirklich über Besucher und Abwechslung, die es besonders als Touristen hier herzieht, zu freuen. Jeder Ort hat eine Tankstelle mit einem angeschlossenen Roadhouse und das wohl bekannteste ist das Pink Roadhouse in Oodnadatta, ich habe so das Gefühl, dass jeder, der hier ankommt, scharf darauf ist, das Pink Roadhouse zu besuchen. Es ist ja auch schon einmalig so mitten in einer Wüstenlandschaft einen so farbenprächtigen pinken Klecks von Haus zu finden. In diesen Roadhouse im Outback scheint sich das Leben in den Orten abzuspielen, wenn man bei einem Kaffee oder kalten Getränk da sitzt und das Treiben beobachtet, merkt man sehr schnell, dass die Menschen einen solchen Ort für die eigene Seele brauchen. Hier werden Nachrichten ausgetauscht, man trifft und sieht sich, und kann gesehen werden. Die Kinder aus der Umgebung können zusammen spielen und auf Entdeckungsreise gehen. Das, was man beim letzten Großeinkauf vergessen hat, bekommt man im Shop zu kaufen und die angeschlossene Tankstelle versorgt auch die allradgetriebenen Monster der Farmer mit dem nötigen Treibstoff. Das Treiben drumherum ist einfach quirlig und nett anzusehen. William Creek zum Beispiel besteht aus einem Outback-Hotel mit einem typischem, lustig-schrägen Outback-Pub, einer Tankstelle (die einzige zwischen Marree, Coober Pedy & Oodnadatta), einem Campground und vielleicht zwei oder drei weiteren Hütten – die Einwohnerzahl liegt vermutlich zwischen 10 – 20 oder so...

William Creek hat sogar eine Landepiste, die quer über die Hauptstraße am Ortsrand liegt, von der auch für Scenic Flights angeboten werden, wenn der Lake Eyre gerade einmal wieder unter Wasser steht.

Coward Springs

Coward Springs oder Pitha Kalti-kalti liegt nur wenige Kilometer weiter und ist ebenfalls ein Ort mit heißen Quellen und heute eine Farm mit einem Campingplatz.

Eine der heißen Quellen wurde so ausgebaut, dass sie gegen ein kleines Entgelt als Whirlpool inmitten der Wüste genutzt werden darf. Wobei Wüste nicht mehr ganz korrekt ist. 1886 ist hier ein Bohrloch mit heißem Wasser abgesunken und wurde nicht richtig verschlossen. Statt Wüste befindet sich hinter dem „Whirlpool“ nun ein künstliches Feuchtgebiet. Heute ist hier, wie übrigens auch in Marree, Oodnadatta und Lake Harry (Birdsville Track), eine Dattelpalmen Plantage zu sehen.

Auf dem ganzen Oodnadatta Track gibt es unzählige dieser Quellen, wie hier haben aber die meisten heute kein Wasser mehr, weil große Bergbauunternehmen wie z.B. BHP Billiton hier täglich 42 Mio. Liter für die Uranium-Produktion aus dem Artesischen Becken pumpt.

Eine kleine Auswahl an Bildern für Railway Liebhaber...

Von Marree zweigt der Oodnadatta Track auf dem ersten Teilstück kerzengerade in Richtung Westen ab. Die Landschaft ist absolut flach und der Blick in diese unendlich weite, selbst für Frühling ungewöhnlich grünen Wüstenlandschaft, wird höchstens einmal aufgefangen, von einem einsamen Baum oder einigen verlassenen Ruinen, die die Neugier wecken und gut für einen kleinen Stopp sind. 

Curdimurka ist eine der vielen ehemalige, verfallene Railway Station entlang des Oodnadatta Tracks.

Heute sind der Wasserturm, die Entsalzungsanlage und ein paar Ruinen die letzten Zeitzeugen. Es gibt einen einfachen Campground hier bei dem Curdimurka Siding. Sie ist eine der besterhaltenen Stationen entlang der Ghan Railway. Was sie den Anstrengungen der Ghan Railway Preservation Society in Adelaide zu verdanken hat. Um Gelder für die Restaurierung und zum Schutz dieser Bahn-Stationen aufbringen zu können, wurde hier alle 2 Jahre im Oktober der spektakuläre „Crudimurka Outball Ball“ gefeiert.

4000 – 5000 Besucher kamen hier angereist, um ein Wochenende durchzutanzen. Die High-Society in ihren Privatflugzeugen oder das gemeine Volk mit ihren 4WDs. Dafür wurde eigenes eine riesige Tanzplattform aus Holz gebaut. Geschlafen wurde in mehr oder weniger schicken Zelten. Ich konnte leider nicht herausfinden, ob es diesen Ball immer noch gibt.

Der Name Curdimurka stammt von dem Aboriginal Wort „Kadimakara“. So bezeichneten die furchtsamen Ureinwohner die Monster, die unter dem Lake Eyre leben und jedem nach dem Leben trachteten, der es wagt, dieses Gebiet zu betreten.

Michael Lieder | Reiseblog24


10 Fakten über den Oodnadatta Track...

Alles scheint hier ein bisschen größer zu sein, so auch die Briefkästen vor den Farmhäusern.

Bitte beachte, dass diese Informationen auf dem Stand von Juni 2023 basieren und es möglich ist, dass sich einige Details im Laufe der Zeit geändert haben könnten.

Michael Lieder | Reiseblog24

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Coober Pedy - Opal City
Mt Dare - Dalhousie Springs

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