Weiter geht es zu den interessant geformten Felsen
Wir erkunden die Gegend um den Uluru weiter und wollen uns als Nächstes die Kata Tjuta – auch bekannt als die Olgas bei einer Rund-Wanderung ansehen. Für die Ureinwohner manifestieren Uluru und Kata Tjuta, genauso wie unzählige andere unscheinbare Landschaftsformen, Aspekte ihrer überlieferten Schöpfungsgeschichte, die sie mit dem Land verbinden und Teil ihrer Gegenwart und Zukunft sind. So können einzelne Merkmale einer Landschaftsform, wie z. B. eine Höhle, eine Quelle, eine merkwürdig geformte Felsoberfläche, als Spur und Beweis für die Aktivitäten mythischer Vorfahren sein. Dieses für Außenstehende schwer fassbare Konzept wird von den Anangu mit dem Wort „Tjukurpa" bezeichnet. Der gemeinhin dafür verwendete Ausdruck „Traumzeit" ist eine unzulängliche, auf Missverständnissen beruhende Übersetzung, deren Verwendung sich bei uns eingebürgert hat, obwohl sie unzutreffende Assoziationen wecken. Wie alle Ureinwohner unterscheiden auch die Anangu zwischen religiösen Informationen, die zugänglich sind, und solchen, die nur für Eingeweihte bestimmt sind. Wer religiöses Wissen besitzt, ist bei der Weitergabe an bestimmte Tabus gebunden. Diese sind für uns als Besucher des Landes nicht immer sichtbar oder auch nicht immer einzusehen. Irgendwie meint man, tappt man immer wieder in eine politisch nicht korrekte Falle, die die Auslegung der indigenen Religion geradezu herausfordert.
Heilige Stätten und Wegweiser
Die Kata Tjuta, haben eine immense Bedeutung für die Aborigines, das indigene Volk Australiens. Für sie sind die Kata Tjuta heilige Stätten, die mit ihrer tiefen spirituellen und kulturellen Verbindung zur Schöpfungsgeschichte verbunden sind. Diese imposanten Felsformationen sind mehr als nur beeindruckende geologische Formationen - sie sind das Herzstück der Traumzeit-Geschichten der Aborigines.
Die Aborigines glauben, dass die Schöpfungsgeschichte und das spirituelle Erbe ihres Volkes eng mit den Kata Tjuta verbunden sind. Die Felsen werden als Wohnstätte mächtiger Geister betrachtet, die das Land und seine Ressourcen schützen und regieren. Die Traumzeit-Erzählungen erzählen von den Schöpfungsmythen und den Geschichten der Ahnen, die das Land formten und den Aborigines ihre Identität und kulturelle Wurzeln gaben.
Die Kata Tjuta sind auch ein Ort für rituelle Zeremonien, in denen die Aborigines ihre Spiritualität praktizieren und ihre Verbundenheit mit dem Land und den Vorfahren feiern. Diese Zeremonien beinhalten Gesänge, Tänze, Gesichtsbemalung und andere rituelle Handlungen, die den Aborigines helfen, ihre kulturelle Identität zu bewahren und weiterzugeben.
Überdies dienen die Kata Tjuta den Aborigines als Navigationspunkte und Orientierungshilfen in der Wüste. Sie nutzen die auffälligen Formationen als Wegweiser auf ihren traditionellen Wanderungen und bei der Suche nach Nahrung und Wasser.
Die Kata Tjuta sind ein zentraler Bestandteil der Aborigines-Kultur und symbolisieren die tief verwurzelte spirituelle Verbindung der indigenen Völker Australiens mit ihrem Land. Sie sind ein Ort der Verehrung, der Geschichte und des kulturellen Erbes. Der Schutz und die Bewahrung der Kata Tjuta sind daher von großer Bedeutung, um die spirituelle und kulturelle Identität der Aborigines zu respektieren und zu bewahren.
Die 36 Berge der "Kata Tjuta", nicht weit weg vom Uluru, sind für die Aborigines ebenso bedeutsam wie heilig
Michael Lieder | Reiseblog24
Aber die Landschaft hat uns in den Bann gezogen und wir sind gespannt, was die Kata Tjuta für uns bereithalten. Der Track beginnt am Parkplatz und es wird wieder wie so oft auf die Gefahren hingewiesen, Wassermangel ist dabei besonders im Hochsommer eines der häufigsten Probleme. Ab 36° steht geschrieben, wird der Weg gesperrt und es ist zu gefährlich den Rundweg zu begehen. Unterwegs auf dem Track sind aber für diejenigen, die diese Warnungen ignorieren oder sich überschätzt haben, ein paar Wasserstellen aufgestellt. Obwohl es heute recht früh ist, steigen die Winter-Temperaturen (Mai ist noch Winter) und wir bekommen recht schnell die 25° Marke geknackt. Der Weg in und um Kata Tjuta ist gut angelegt und mit etwas Geschick sehr gutzugehen, einmal drumherum sollte man schon ungefähr 3 Stunden einplanen.
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Zeit einplanen und nicht hetzen
Aber es gibt auch ein paar steile Passagen oder Geröllhalden zu überwinden, es lohnt sich, aber mit jedem Schritt wird die Aussicht dramatischer und das Farbenspiel in der Morgensonne malt eine tiefrote Färbung auf die Felsen, die dadurch wie plastifiziert wirken. Auch diese Wanderung ist, wie sich auf dem Weg zeigt, wild und schön, aber auch bei den gemäßigten Temperaturen im Mai stellenweise eine Herausforderung. Belohnt wird man durch eine wilde schöne Landschaft, die sich unbeeindruckt durch jede politische Unkorrektheit oder auch Korrektnis über Jahrmillionen geformt hat. Es lohnt sich und Kata Tjuta sollte nicht im Schatten vom Uluru vergessen werden. Hier kann man die Natur auf Schritt und Tritt erleben und genießen, nimm dir die Zeit diese Gegend zu erkunden.
Eine kleine Auswahl an Bildern...
10 Fakten zu den Kata Tjutas...
1. Geografische Lage...
Kata Tjuta, auch bekannt als The Olgas, ist im zentralen Australien im Northern Territory. Kata Tjuta liegt etwa 360 Kilometer südwestlich von Alice Springs und etwa 25 Kilometer westlich des berühmten Uluru (Ayers Rock).
Die genauen geografischen Koordinaten von Kata Tjuta sind etwa 25°18' südlicher Breite und 130°43' östlicher Länge. Die Formation besteht aus einer Gruppe von riesigen Felsendomen, die aus sandigem Gestein und Sedimenten bestehen und beeindruckende natürliche Formationen bilden.
2. Was sind die Kata Tjuta genau...
Die Kata Tjuta besteht aus insgesamt 36 einzelnen Felskuppen, die aus Sandstein bestehen. Der höchste Gipfel, genannt Mount Olga, ragt etwa 546 Meter über die umliegende Wüstenlandschaft empor.
3. Woher stammt der Name...
Der Name "Kata Tjuta" stammt von den Aborigines, den traditionellen Bewohnern der Region, und bedeutet "viele Köpfe". Dies bezieht sich auf die beeindruckende Anzahl an Felsformationen.
4. Heiliger Ort für die Aborigines...
Die Kata Tjuta ist ein heiliger Ort für die Aborigines, insbesondere für die Anangu, die traditionelle Besitzer des Landes. Die Felsen spielen eine wichtige Rolle in ihren spirituellen und kulturellen Überlieferungen.
5. Enstehung der Felsen...
Die Entstehung der Kata Tjuta begann vor etwa 500 Millionen Jahren, als Sedimente in einem flachen Meer abgelagert wurden. Im Laufe der Zeit wurden diese Sedimente zu Sandstein verdichtet und durch tektonische Aktivitäten angehoben.
6. Farben und Texturen der Felsen...
Die Felsformationen der Kata Tjuta sind imposant und beeindruckend. Im Vergleich zum nahegelegenen Uluru (Ayers Rock) sind die Felsen vielfältiger in ihrer Form und zeigen eine größere Variation an Farben und Texturen.
7. Wüstenklima...
Die Umgebung der Kata Tjuta ist von großer natürlicher Schönheit geprägt. Sie liegt inmitten des Uluru-Kata-Tjuta-Nationalparks, der eine reiche Vielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergt, die an das raue Wüstenklima angepasst sind.
8. Wandern ist machbar...
Es gibt verschiedene Wanderwege rund um die Kata Tjuta, die es Besuchern ermöglichen, die Felsen aus der Nähe zu erkunden. Der bekannteste Wanderweg ist der Valley of the Winds Walk, der zwischen den Felskuppen hindurchführt und spektakuläre Aussichten bietet.
9. Touristenattraktion...
Der Besuch der Kata Tjuta ist eine beliebte Touristenattraktion, die jährlich viele Besucher anzieht. Die Felsformationen bieten einzigartige Fotomotive und eine besondere Atmosphäre, besonders während der Morgen- und Abendstunden, wenn das Licht die Felsen in warme Töne taucht.
10. Kultur beachten...
Um die kulturelle Bedeutung des Ortes zu respektieren, wird Besuchern empfohlen, die Wanderwege nicht zu verlassen, keine Felsen zu berühren und keine Felsmalereien oder andere kulturelle Artefakte zu stören. Es ist auch wichtig, den Anweisungen der örtlichen Aborigines zu folgen und den Ort mit Respekt zu behandeln.
Bitte beachte, dass diese Informationen auf dem Stand von Juni 2023 basieren und es möglich ist, dass sich einige Details im Laufe der Zeit geändert haben könnten.
Michael Lieder | Reiseblog24