Der Purnululu NP in der Kimberley-Region
Wunderschöne Landschaften, einsame Schluchten und enge Felsdurchgänge prägen den Purnulu Nationalpark im Australischen Outback
Purnululu sollte eine sehr abenteuerliche Angelegenheit werden
Der Purnululu Nationalpark in Australien hat uns nicht nur wunderschöne Landschaften, hervorragenden Naturerlebnisse, sondern auch wirkliche Probleme mit unserem fahrbaren Untersatz bereitgehalten. Im Nachhinein betrachtet war der mehrtägige Ausflug in die Region der Kimberlys eine sehr abenteuerliche Angelegenheit. Die Anreise zu den Kimberlys aus Richtung Alice Springs hat sich enorm in die Länge gezogen, aber unterwegs gab es auch viele interessante Sachen zu sehen. Der Victoria Highway begleitet uns viele hunderte Kilometer von Katherine über Timber Creek vorbei am Lake Argyle erreichten wir hinter Warmun nach zwei Fahrtagen den Purnululu Nationalpark.
Schon am Parkplatz, bevor wir die wilde Schönheit des Nationalparks betreten sollten, lasen wir das erste Warnschild: "Wohnwagenanhänger dürfen die Straße nicht passieren." Ein vielsagendes Vorzeichen, das uns auf die Herausforderungen einstimmte, die noch vor uns lagen. Bis zu diesem Moment war uns nicht klar, welche Abenteuer uns tatsächlich erwarten würden. Also gönnten wir uns noch eine kurze Pause, atmeten tief durch, um die Anspannung abzuschütteln, und ließen den frühen Vormittag über uns hinwegziehen – die Ruhe vor dem Sturm, könnte man sagen.
Kaum hatten wir die ersten Kilometer im Nationalpark zurückgelegt, bot sich uns bereits ein beeindruckendes Bild: Vor uns erstreckte sich die erste größere Wasserpassage, und unser Puls stieg. Die Wassertiefe war schwer einzuschätzen und wir zweifelten an der Tauglichkeit unseres Fahrzeugs – unser Pick-up, eigentlich für solche Strecken gedacht, hatte keinen Schnorchel, wie wir es bei der Bestellung angegeben hatten. Unsicherheit breitete sich aus, und so taten wir, was jeder abenteuerhungrige Neuling in einer solchen Situation tun würde: Wir warteten ab und beobachteten.
Am Straßenrand stehend, studierten wir aufmerksam, wie andere Fahrzeuge die tückische Furt meisterten. Es war, als ob jeder Tropfen Wasser, der über die Motorhaube eines vorbeifahrenden Wagens spritzte, ein Teil der Geschichte des Nationalparks erzählte – eine Geschichte von Wagemut und Naturgewalt. Nachdem wir genug Mut und Vertrauen gesammelt hatten, war es an der Zeit, unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Den niedrigsten Gang eingelegt, den Allradantrieb aktiviert und die Geländeübersetzung gewählt, rollten wir langsam in die erste Wasserpassage. Das Rumpeln der Reifen über den schlammigen Grund, das Glucksen des Wassers um den Wagen herum, und das Adrenalin, das durch unsere Adern pulsierte – alles verschmolz zu einem Moment der vollkommenen Konzentration.
Es war, als würde uns die Natur selbst prüfen, doch am Ende – dank unseres unerschütterlichen Willens – meisterten wir die ersten Wasserdurchfahrten und fühlten uns, als hätten wir ein kleines, aber bedeutendes Kapitel unserer eigenen Abenteuergeschichte geschrieben. Doch dies war nur der Anfang, und wir wussten: Die wirkliche Herausforderung lag noch vor uns, tief im Herzen des Nationalparks, wo die Wildnis mit jeder Kurve rauer und unberechenbarer werden würde.
Der Purnululu-Nationalpark ist eine Oase der Abgeschiedenheit und Abenteuerlust. Wenn du bereit bist, dich von den Menschenmassen fernzuhalten und pure Natur zu erleben, ist dieser Ort ein absolutes Muss auf deiner Reiseliste!
Kaum hatten wir den Kontrollpunkt erreicht, führte uns der erste Gang ins Tourist-Office. Doch eine kleine Überraschung wartete auf uns: Unser vorderes Nummernschild, ganz offensichtlich abenteuerlustiger als wir, hatte beschlossen, sich von uns zu verabschieden und irgendwo auf den holprigen Wegen unserer Reise auszubüxen. Aber hey, was soll’s – das hintere Schild hing ja noch treu an seinem Platz. Also kehrten wir nicht um, um das Abtrünnige zu suchen. Abenteuer erfordern manchmal ein bisschen Improvisation, oder?
Unser Camper, ehemals strahlend weiß, hatte inzwischen eine ganz neue Persönlichkeit entwickelt. Der matschige Untergrund hatte sein Bestes gegeben, um das Fahrzeug mit einer natürlichen „felsigen“ Patina zu versehen. Die getrocknete Kruste aus Dreck und Schlamm verlieh ihm ein wildes, fast schon rebellisches Aussehen. Plötzlich wirkten wir nicht mehr wie harmlose Touristen, sondern wie echte Abenteurer, die mit ihrem Fahrzeug im Einklang mit der Natur standen. Die Tarnfarbe der Natur gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, das neue Erscheinungsbild erst einmal zu behalten – schließlich fügte es sich perfekt in die raue Umgebung ein.
Im Tourist-Office lief dann alles wie am Schnürchen. Hier zahlt man Eintritt und eventuell die Gebühren für eine Übernachtung, aber das freundliche Personal machte den bürokratischen Teil angenehm einfach. Sie sind gut auf die durchreisenden Abenteurer eingestellt, und man spürt sofort, dass sie es gewohnt sind, sowohl verschlammte Camper als auch ordnungsgemäß nummerierte Fahrzeuge zu sehen. Alles ging schnell und reibungslos, und schon waren wir bereit, das nächste Kapitel unseres Roadtrips zu schreiben.
Der Tag begann früh, als die Sonne gerade über den Horizont kletterte und die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht tauchte. Unser Ziel für den Tag: die beeindruckenden Echidna Chasm und Cathedral Gorge.
Schon die Fahrt durch den Nationalpark war eine Reise für sich. Die Straße schlängelte sich durch eine sich ständig verändernde Landschaft, von roten Wüstenebenen bis zu beeindruckenden Felsformationen. Unser erstes Ziel war der Echidna Chasm. Der Weg dorthin führte durch eine enge Schlucht, flankiert von hohen Felswänden, die in den unterschiedlichsten Rottönen schimmerten. Das Spiel aus Licht und Schatten erzeugte eine magische Atmosphäre, die uns in ihren Bann zog. Die Wanderung war zwar herausfordernd, aber die Aussicht auf das, was einen erwartete, trieb uns voran. Und dann war er da, der Echidna Chasm! Ein schmaler Spalt zwischen den Felsen, der sich immer weiter verengte, je tiefer wir vordrangen. Das Sonnenlicht fiel durch die schmale Öffnung und zauberte leuchtende Muster auf die glatten Wände. Ich konnte kaum glauben, wie die Natur es geschafft hatte, ein solch faszinierendes Kunstwerk zu erschaffen. Es fühlte sich an, als würden wir durch einen geheimen Gang zu den tiefen Schluchten der Erde wandern. Nachdem wir den Echidna Chasm erkundet hatte, machten wir uns auf den Weg zur Cathedral Gorge. Die Vorfreude stieg, ohne dass der Name mich enttäuschte. Der Weg führte durch einen trockenen Flusslauf, vorbei an beeindruckenden Felswänden und üppiger Vegetation.
Und dann öffnete sich die Landschaft plötzlich zu einem amphitheaterähnlichen Raum, der mich sprachlos machte. Die Cathedral Gorge war vor mir, eine gewaltige halbkreisförmige Öffnung in den Felsen, umgeben von hohen Wänden. Ein kleiner Pool aus kristallklarem Wasser ruhte in der Mitte, und der Klang der Schritte wurde von den Wänden reflektiert, als würde die Natur selbst eine Melodie spielen. Es war ein Ort von solch majestätischer Schönheit, dass es schwerfiel zu glauben, dass er real war. Während ich dort stand, fühlte ich eine tiefe Verbindung zur Natur und eine Ehrfurcht vor ihrer Kraft und Kreativität. Die Zeit schien stillzustehen, und ich genoss einfach den Moment, die Stille und die Schönheit um mich herum.
Die Sonne stand hoch am Himmel, als wir auf den staubigen Straßen des australischen Outbacks unterwegs waren, um das beeindruckende Felsenlabyrinth der Bungle Bungles im Purnululu Nationalpark zu erkunden. Die Luft war heiß, das Land weit und unendlich. Doch plötzlich merkte ich, dass unser Fahrzeug ein wenig anfing zu schwanken. Ein merkwürdiges Geräusch kroch von hinten rechts an mein Ohr – ein dumpfes Klappern, das Unheil ankündigte.
„Oh nein, nicht schon wieder!“, dachte ich, als mir blitzartig die Erinnerung an Coober Pedy durch den Kopf schoss. Dort hatten wir erst vor wenigen Tagen denselben Reifen reparieren lassen. Wie es schien, hatte uns das Schicksal erneut eingeholt. Der Reifen verlor wieder Luft, und diesmal gab es kein Entkommen, und ein Blick auf den völlig zerfetzten Reifenrest, der lustlos an der Felge sein unnützes Dasein fristete, macht klar, diesmal hilft keine Reifenreparatur mehr...
Mit einem mulmigen Gefühl machten wir uns daran, das Bordwerkzeug hervorzuholen. Im flimmernden Glanz der Wüste kämpften wir uns durch, während der Sand unter unseren Füßen knirschte und der Schweiß uns in Strömen über das Gesicht lief. Allein das Herausfinden, wie wir das Reserverad unter dem Fahrzeug absenken konnten, war eine kleine Odyssee für sich.
Als der Reservereifen endlich am Fahrzeug war, dachten wir, die schlimmste Hürde sei überwunden. Doch mit dem erneuten Blick auf die Landkarte wurde klar: Unsere ursprüngliche Route über die legendäre Gibb River Road würde vorerst ein Traum bleiben. Der Zeitverlust und die Aussicht auf einen weiteren defekten Reifen zwangen uns, den Plan zu ändern. Statt der abenteuerlichen Pisten Richtung Broome blieb uns nur der Weg über den Victoria Highway.
Aber genau das macht Abenteuerreisen doch aus, oder? Du weißt nie, was hinter der nächsten Kurve auf dich wartet – eine Panne, eine geänderte Route oder vielleicht das nächste große Abenteuer. Und so setzten wir unsere Reise fort, nicht ganz so wie geplant, aber mit dem Wissen, dass jeder Umweg eine neue Geschichte bereithält.
Die Abende im Purnululu Nationalpark waren genauso magisch wie die Tage. Die klaren Nächte boten einen Blick auf den funkelnden Sternenhimmel, wie ich ihn nie zuvor gesehen hatte. Wir saßen vor dem Pickup und haben uns über den vergangenen Tag und seine fantastischen Erlebnisse unterhalten, und fühlten uns mit der Natur und der Geschichte des Ortes verbunden.
Am nächsten Tag machten wir uns früh auf den Weg, um die Bungle Bungles aus der Nähe zu erkunden. Die „Domes", wie die runden Sandsteintürme genannt werden, waren unser Ziel. Die Wanderung führte uns durch ausgetrocknete Flussbetten, enge Felsspalten und vorbei an einigen faszinierenden Felsformationen. Als wir schließlich zwischen den Domes standen, war ich überwältigt von der Größe und Schönheit der Natur.Die Bungle Bungles, mit ihren charakteristischen orange-weißen Streifen, sahen aus der Ferne schon unglaublich surreal aus. Am Morgen sah man in der goldenen Sonne die gewundenen Flussläufe, die sich durch die Felsen schlängelten, und die beeindruckende Struktur der Domes wurde noch deutlicher. Die Farbkontraste zwischen dem roten Sandstein und dem klaren blauen Himmel waren einfach spektakulär. Auf dem Rückweg zum Auto konnten wir dann noch Kröten beobachten, die den Weg zum Wasser nicht mehr geschafft haben und dort vom heißen Wind und der Sonne mumifiziert scheinbar mitten in der letzten Bewegung ihr Leben verloren haben. Ein schauriger, aber auch irgendwie faszinierender Anblick.
Nach den atemberaubenden Tagen in den zerklüfteten und faszinierenden Landschaften der Bungle Bungles, die wie aus einer anderen Welt erscheinen, war es an der Zeit, unseren Weg fortzusetzen. Unser nächstes Ziel: das Sonnen geküsste Broome, die Perle des Indischen Ozeans. Doch bevor wir uns in den Luxus des Küstenlebens stürzen konnten, mussten wir uns durch die ungezähmten Tracks und tückischen Schlammlöcher des Purnululu Nationalparks kämpfen.
25 Kilometer – das mag nach einem Klacks klingen, doch in dieser wilden, unbarmherzigen Umgebung verwandelten sie sich in eine fast dreistündige Tortur. Wir spürten jede Unebenheit, jeden Stein unter unseren Reifen und wurden ordentlich durchgerüttelt, bevor wir schließlich den rettenden Wasserlauf erreichten. Das Gefühl, es geschafft zu haben, war fast triumphal, und wir belohnten uns mit ein paar letzten Fotos, die unseren Besuch in diesem wilden Paradies besiegeln sollten.
Gerade als ich durch den Sucher der Kamera blickte, um den perfekten Moment einzufangen, stockte mir der Atem. Irgendetwas stimmte nicht. Ein kurzer Blick nach hinten und die Erkenntnis schlug ein wie ein Blitz – unser Pickup, der treue Begleiter, dem wir all die Strapazen und holprigen Wege anvertraut hatten, fehlte etwas Entscheidendes: das gesamte Hinterteil, Stoßstange, Trittstufe, Nummernschild – alles weg! Einfach verschwunden, als wäre es von der rauen Natur verschluckt worden.
Mit klopfendem Herzen und einem Hauch von Verzweiflung machten wir uns auf die Suche. Die Schlammlöcher, die wir zuvor noch triumphierend durchquert hatten, wurden nun zu Hindernissen auf der Jagd nach dem verlorenen Teil. Stunden vergingen, während wir jedes Wasserloch, jede tief eingeschnittene Spur durchkämmten. Und dann, wie aus einem Abenteuerroman entsprungen, fanden wir es – das verloren geglaubte Heck, schmutzig, mit einer dicken Kruste aus Lehm bedeckt, aber unversehrt am Straßenrand abgelegt. Jemand hatte es für uns gefunden und dort platziert. Ein unbekannter Held, dem wir ewig dankbar bleiben werden, auch wenn wir nie erfahren werden, wer es war.
Mit einem improvisierten Handwerksgeschick befestigte ich das Heckteil notdürftig wieder an unserem Pickup. Es hielt – zumindest für die verbleibende Strecke nach Broome, wo ich beschloss, eine ordentliche Reparatur durchzuführen. Aber in diesem Moment, umgeben von der endlosen Wildnis und dem Gefühl, dass das Outback uns geprüft, aber auch beschützt hatte, war alles, was zählte, dass wir weiterziehen konnten. Abenteuer, so scheint es, liegen hier nicht nur in den Landschaften, sondern auch in den kleinen unerwarteten Wendungen, die das Reisen so unvergesslich machen.
Ich habe hervorragende Erfahrungen mit der Flugbuchung via booking.com gemacht. Auch Gabelflüge findet man hier extrem gut und komfortabel.
Die ikonischen Bungle Bungle Range bestehen aus riesigen Sandsteinformationen, die wie Bienenkörbe aussehen. Diese einzigartigen Felskuppeln haben ihre orange-schwarze Färbung durch den Wechsel von Sandsteinschichten und cyanobakteriellen Streifen, die sich im Laufe von Millionen Jahren gebildet haben.
Der Purnululu-Nationalpark wurde 2003 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Er zählt zu den bedeutendsten Naturstätten Australiens, vor allem wegen seiner einzigartigen Geologie und der spektakulären Landschaft.
Der Park wurde erst in den 1980er Jahren international bekannt, obwohl die lokale Bevölkerung – die Aborigines – ihn seit über 20.000 Jahren bewohnt und verehrt. Er war lange Zeit ein gut gehütetes Geheimnis Australiens.
Für die Kija- und Djaru-Aborigines ist der Purnululu-Nationalpark ein heiliger Ort. Viele der markanten Formationen sind von spiritueller Bedeutung, und die Legenden und Geschichten der indigenen Bevölkerung sind eng mit der Landschaft verwoben.
Eine der Hauptattraktionen im Park ist die Echidna Chasm, eine enge Schlucht, die sich über 180 Meter in die Höhe erhebt. Die steilen Felswände und das wechselnde Licht, das durch die Spalten fällt, bieten ein spektakuläres Naturphänomen, das Wanderer in seinen Bann zieht.
Der Park ist sehr abgelegen und nur per Allradfahrzeug erreichbar. Seine ungezähmte Wildnis beherbergt eine Vielzahl an Wildtieren, darunter Felskängurus, seltene Vögel und faszinierende Reptilien, die in dieser unwirklichen Umgebung zu Hause sind.
Mitmachen...
Ich würde mich freuen, wenn Du diesen Artikel bewertest und mir mitteilst, was Deiner Meinung nach falsch, richtig ist oder ergänzt werden sollte.
Singapur bei Nacht
Gerade bei Nacht, bzw. am Abend hat mich Singapur sehr begeistert. Die Temperaturen sind etwas angenehmer als am Tag, überall funkeln die Lichter der Stadt und wer möchte kann bei einem leckeren Getränk eine oder mehrere Lightshows erleben. Einen perfekteren Tagesabschluss habe ich mir dort nicht wünschen können.