Oodnadatta Track
Entlang des legendären Oodnadatta Tracks, einer abgelegenen Route, die mich tief in die faszinierende Wildnis des Outback entführte.
Wissenswertes über den Oodnadatta Track
Der legendäre Oodnadatta Track – eine der ikonischsten Routen Australiens – entführte mich tief in die raue, faszinierende Wildnis des Outback. Schon auf den ersten 200 Kilometern reihte sich ein Highlight ans Nächste: beeindruckende Felskunst, dampfende heiße Quellen, der endlos scheinende Dog Fence (der global längste Zaun), der schimmernde Lake Eyre und atemberaubende Panoramen, die mich immer wieder innehalten ließen.
Unser Abenteuer begann in Marree, einem kleinen, staubigen Ort, der wie geschaffen dafür scheint, als Tor zu diesem epischen Roadtrip zu dienen. Von hier aus machten wir uns auf den Weg in Richtung Coober Pedy, die berühmte Opalhauptstadt Australiens.
Schon nach wenigen Kilometern wurde mir klar, dass dieser Trip mehr als nur eine Reise war – er fühlte sich an wie eine Zeitreise in eine Welt fernab von Hektik, Lärm und Verpflichtungen. Die unendliche Weite des Outback und die scheinbar endlosen Horizonte hatten etwas Meditatives. Trotz mehrerer Wochen im Outback ergriff mich dieser Moment erneut: eine Mischung aus Staunen und Ehrfurcht vor der Natur.
Mit jedem Kilometer auf dem staubigen Track ließ ich nicht nur die Zivilisation hinter mir, sondern auch den Stress und die Unsicherheiten der letzten Jahre. Nach zahllosen Planungen und Umplanungen, die die Pandemie mit sich brachte, fühlte sich diese Reise endlich wie ein Befreiungsschlag an – ein echtes Durchatmen. Jetzt war ich angekommen. Nicht nur auf dem Oodnadatta Track, sondern auch in einem neuen Bewusstsein, diesen Moment wirklich zu genießen.
Der Oodnadatta Track erstreckt sich über rund 620 Kilometer und verbindet die Städte Marree und Marla im Herzen des australischen Outbacks. Es ist eine abenteuerliche Strecke, die durch trockene Wüstenlandschaften, endlose Salzseen und vorbei an verlassenen Siedlungen führt. Für mich als abenteuerlustiger Reisender war dies eine Herausforderung, der ich mich unbedingt stellen wollte.
Der Track folgt einer alten Handelsroute der australischen Ureinwohner. Dies war im 19. Jahrhundert auch die Route des Entdeckers John McDouall Stuart. Aufgrund der Verfügbarkeit von Wasser wurde diese Route auch für die Streckenführung der Old Ghan Bahnlinie und für die Overland Telegraph Line gewählt.
Lake Eyre, der größte Salzsee Australiens
Eines der Highlights ist zweifellos der Lake Eyre, der größte Salzsee Australiens. Der Anblick des glitzernden Salzes, das sich so weit bis in den Horizont erstreckte, war einfach atemberaubend. Ich konnte nicht anders, als einen Moment innezuhalten und die absolute Stille dieser Umgebung zu genießen.
Weiter entlang des Tracks kam ich an verlassenen Siedlungen vorbei, die einst blühende Gemeinden waren, aber jetzt nur noch von der Vergangenheit zeugen. Die verwitterten Gebäude und die Ruinen erzählten Geschichten von harten Pionierleben und der harten Realität des Outbacks. Es war ein bewegendes Erlebnis, diese Relikte vergangener Zeiten zu erkunden und sich vorzustellen, wie das Leben hier einmal gewesen sein musste.
Die Begegnungen mit den Menschen entlang des Oodnadatta Tracks waren genauso unvergesslich wie die Landschaft selbst. Ich traf auf freundliche Einheimische, die stolz ihre Geschichten und ihr Wissen über das Outback teilten. Ihre Gastfreundschaft und Offenheit ließen mich die wahre Bedeutung von Gemeinschaft erfahren. Die Herausforderungen auf dem Oodnadatta Track waren nicht zu unterschätzen. Die Straßen waren oft holprig und unbefestigt, und man musste auf die widrigen Wetter Bedingungen achten, da wir im australischen Winter unterwegs sind kam es immer mal wieder vor dass Straßen die wir fahren wollten gesperrt waren und wir kurzfristig umplanen mussten. Das Frühjahr beziehungsweise der Winter in Australien ist eigentlich eine angenehme Reisezeit, die Temperaturen tagsüber an liegen kaum höher als 20-25 °C können nachts aber bis an die 0° runtergehen. Das bedeutet man muss das auch bei der Reiseplanung entsprechend berücksichtigen und warme Kleidung und vor allem Schlafsäcke einplanen.
Wenn es um die beeindruckendsten Grenzen der Welt geht, denken die meisten Menschen wahrscheinlich an den berühmten Berliner Mauer oder den Großen Chinesischen Wall. Aber es gibt eine Grenze in Australien, die vielleicht nicht so bekannt ist, aber nicht weniger faszinierend – den Dog Fence. Der Dog Fence ist ein beeindruckendes Bauwerk, das sich über tausende Kilometer durch das australische Outback erstreckt und das weltweit größte Wildhundeabwehrsystem darstellt.
Der Dog Fence wurde in den 1880er-Jahren erbaut, um die australische Viehwirtschaft vor den schädlichen Auswirkungen von wilden Dingos und anderen Raubtieren zu schützen. Mit einer Gesamtlänge von über 5.600 Kilometern erstreckt sich der Dog Fence von der Küste Südaustraliens bis zur Küste von Queensland. Er durchquert mehrere Bundesstaaten und Territorien und ist damit eine monumentale Grenze. Insbesondere in den trockenen und abgelegenen Regionen des Outback, wo die Viehzucht eine wichtige wirtschaftliche Aktivität ist, ist der Dog Fence von großer Bedeutung. Ohne diesen Schutz wären die Verluste durch Raubtiere verheerend.
Als Kunstliebhaber war ich von der Idee, Kunstwerke aus recycelten Materialien in einer natürlichen Umgebung zu sehen, begeistert. Meine Augen und mein Interesse wurden schnell von den skurrilen und beeindruckenden Skulpturen angezogen, die über den Park verteilt sind.
Es war erstaunlich zu sehen, wie die Künstler recycelte Materialien in Kunstwerke verwandelten, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch tiefgründig waren. Von riesigen Roboterfiguren aus alten Autoteilen bis hin zu abstrakten Skulpturen, die aus Metallschrott geformt wurden, gab es eine Vielzahl von Werken, die meine Fantasie anregten und zum Nachdenken anregten.
Man kann die Leidenschaft und Hingabe spüren, die in jedem Kunstwerk steckt. Jedes Stück hatte seine eigene Geschichte und Ausdrucksweise, und ich konnte die Kreativität und den Innovationsgeist der Künstler förmlich fühlen. Es war inspirierend zu sehen, wie Abfallmaterialien zu etwas Schönem und Bedeutungsvollem umgewandelt wurden.
Was den Mutonia Sculpture Park für mich so besonders machte, war die interaktive Natur des Ortes. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunstausstellungen wurde ich ermutigt, die Skulpturen zu berühren, mich mit ihnen zu beschäftigen und meine eigene Interpretation zu finden. Es war befreiend, die Kunst hautnah zu erleben und eine persönliche Verbindung zu den Werken herzustellen.
Insgesamt war der Mutonia Sculpture Park am Alberrie Creek ein Ort voller Inspiration, Kreativität und Abenteuer. Es war eine einzigartige Gelegenheit, Kunst auf eine völlig neue Art und Weise zu erleben und gleichzeitig eine Botschaft der Nachhaltigkeit zu vermitteln.
Auch wenn es manchmal so wirkt, als wären die Orte, an denen wir vorbeikommen, irgendwo zwischen Vergessenheit und „Wir existieren noch“ angesiedelt, strahlen sie doch eine besondere Faszination aus. Die Menschen hier sind ein echter Schlag für sich – herzlich, bodenständig und erstaunlich gastfreundlich. Man spürt sofort, dass sie sich über Besucher freuen, die ein wenig Abwechslung in diese abgelegenen Winkel des Outbacks bringen.
Jeder Ort entlang des Tracks hat eine Tankstelle mit einem angeschlossenen Roadhouse – dem Herzstück der Gemeinschaft. Das wohl bekannteste ist das Pink Roadhouse in Oodnadatta, ein wahres Wahrzeichen mitten in der Wüstenlandschaft. Es ist kaum zu übersehen, denn sein knalliges Rosa setzt einen kräftigen Farbakzent in der sonst so kargen Umgebung. Kein Wunder, dass es auf fast jeder Reiseliste steht – hier muss man einfach vorbeischauen!
Diese Roadhouses sind mehr als nur Tankstellen. Sie sind Treffpunkte und soziale Knotenpunkte für Reisende und Einheimische. Bei einem Kaffee oder einem kühlen Getränk kann man das geschäftige Treiben beobachten und schnell spüren, dass solche Orte im Outback für die Seele unverzichtbar sind. Hier werden Neuigkeiten ausgetauscht, Kinder spielen gemeinsam und erkunden die Umgebung, und was man beim letzten Großeinkauf vergessen hat, kann man im kleinen Shop nachkaufen. Die Tankstelle versorgt nicht nur normale Autos, sondern auch die riesigen Allradfahrzeuge der Farmer mit dem nötigen Treibstoff.
Ein weiteres Highlight auf dem Oodnadatta Track ist William Creek. Dieser winzige Ort – mit vielleicht 10 bis 20 Einwohnern – besteht im Wesentlichen aus einem Outback-Hotel, einem schrulligen Pub, einer Tankstelle (der einzigen zwischen Marree, Coober Pedy und Oodnadatta), einem Campingplatz und ein paar Hütten. Trotz seiner Größe oder gerade deswegen ist William Creek ein echter Charakterort.
Bemerkenswert ist auch die Landepiste am Ortsrand, die quer über die Hauptstraße verläuft. Von hier aus starten gelegentlich Scenic Flights über den Lake Eyre – ein beeindruckendes Naturschauspiel, besonders wenn der riesige Salzsee nach Regenfällen mit Wasser gefüllt ist und in schimmernden Farbtönen leuchtet.
Vorbereitung und Ausrüstung:
• Fahrzeug: Ein 4WD (Allradfahrzeug) wird dringend empfohlen, insbesondere nach Regen, da der Track schlammig und schwer passierbar sein kann.
• Ersatzreifen: Mindestens zwei Ersatzreifen mitnehmen – die Schotterpisten setzen den Reifen stark zu.
• Werkzeug und Ersatzteile: Flickzeug, Wagenheber und grundlegende Ersatzteile wie Keilriemen oder Sicherungen sollten dabei sein.
• Treibstoff: Tanks vor der Abfahrt in Marree oder Coober Pedy komplett auffüllen. Zusätzliche Reservekanister mit Benzin oder Diesel sind ratsam, da Tankstellen weit auseinanderliegen.
• Wasser: Mindestens 5 Liter Wasser pro Person und Tag einplanen – lieber zu viel als zu wenig!
• Lebensmittel: Proviant für mehrere Tage mitnehmen, da es unterwegs nur wenige Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Übernachten und Rastplätze:
• Campingplätze:
• Coward Springs – Schöner Campingplatz mit heißen Quellen.
• William Creek Hotel – Rustikaler Campingplatz mit Zugang zu einem Outback-Pub.
• Wildcampen: Ist erlaubt, aber bitte respektvoll gegenüber der Natur – Leave No Trace-Prinzip beachten.
• Unterkünfte: Einige Roadhouses wie in William Creek bieten einfache Zimmer an. Frühzeitig reservieren!
Sicherheitstipps:
• Langsam fahren: Schlaglöcher und Wellblechpisten können Fahrzeuge beschädigen. Lieber vorsichtig und langsam unterwegs sein.
• Reifenluftdruck anpassen: Etwas Luft aus den Reifen lassen (aber nicht zu viel), um die Erschütterungen auf Schotterstraßen zu minimieren.
• Notfallstrategie: Im Pannenfall immer beim Fahrzeug bleiben – es bietet Schutz vor Sonne und ist leichter zu finden als eine Person zu Fuß.
• Kommunikation mit anderen Reisenden: CB-Funkgeräte können hilfreich sein, um Kontakt mit anderen Fahrzeugen aufzunehmen.
Ich habe hervorragende Erfahrungen mit der Flugbuchung via booking.com gemacht. Auch Gabelflüge findet man hier extrem gut und komfortabel.
Flugverbindungen und Zwischenstopps
- Direktflüge: Direktflüge nach Australien sind selten und oft teuer. Die meisten Flüge haben mindestens einen Zwischenstopp, oft in Asien oder im Nahen Osten. Achte auf die Dauer der Zwischenstopps – einige können sehr lang sein.
- Flugzeiten: Australien ist weit entfernt, und Flüge dauern in der Regel 20 bis 30 Stunden, je nach Abflugort und Anzahl der Zwischenstopps.
- Qualität: Berücksichtige die Qualität und den Service der Fluggesellschaften, insbesondere bei Langstreckenflügen. Airlines wie Qantas, Singapore Airlines, Emirates und Qatar Airways bieten oft einen hohen Komfort und guten Service.
- Gepäckregelungen: Achte auf die Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaft, insbesondere wenn du vorhast, mehr Gepäck mitzunehmen.
- Ankunftszeit: Es kann sinnvoll sein, einen Flug zu wählen, der morgens oder mittags ankommt, damit du genug Zeit hast, dich zu akklimatisieren.
- Reiseversicherung: Schließe eine Reiseversicherung ab, die auch medizinische Notfälle und Bergungskosten abdeckt. Die Gesundheitskosten in Australien können hoch sein.
Der Oodnadatta Track ist eine der legendären Outback-Routen Australiens und folgt alten Aborigine-Handelswegen sowie der historischen Strecke der Old Ghan Railway. Heute zieht er Abenteurer, Offroad-Fans und Reisende auf der Suche nach Einsamkeit und Weite an. Die Landschaft ist von roten Wüsten, ausgetrockneten Salzseen und faszinierenden Felsformationen geprägt – ein Paradies für Fotografen und Naturfreunde.
Tipps für die Reise:
• Ein Geländewagen ist Pflicht, da die Strecke oft unbefestigt und holprig ist.
• Wasser und Treibstoff sollten immer in ausreichender Menge dabei sein.
• Wetterberichte checken – nach starkem Regen kann die Straße unpassierbar werden.
• Wer mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, sollte an den zahlreichen Infotafeln entlang des Tracks Halt machen.
• Länge: ca. 620 km von Marree nach Marla.
• Untergrund: Unbefestigte Schotterstraße – 4WD empfohlen, besonders nach Regen.
• Geschichte: Der Track folgt alten Aborigines-Handelsrouten und der früheren Trasse der Ghan Railway, deren Überreste entlang der Strecke noch sichtbar sind.
Highlights entlang der Route:
• Coward Springs: Heiße Quellen und ein historisches Bahnwärterhaus – perfekte Pause zum Entspannen.
• Lake Eyre: Australiens größter Salzsee, oft trocken, aber ein spektakuläres Fotomotiv.
• Algebuckina Bridge: Eine beeindruckende Eisenbahnbrücke aus der Pionierzeit.
• William Creek: Winzige Outback-Siedlung mit einem urigen Pub – ein Muss für jeden Besucher!
Dieser Track ist nicht nur eine Reise, sondern ein Abenteuer, das Entdeckergeist und Neugier weckt.
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Wow, was für ein Abenteuerbericht!
Ich war schon immer fasziniert vom Outback, aber euer Beitrag hat mir den letzten Schubs gegeben, endlich zu planen. Die Infos zu den Nationalparks und die Hinweise auf versteckte Highlights wie die Devils Marbles finde ich großartig. Danke, dass ihr eure Erlebnisse so detailliert teilt – ich fühle mich bestens vorbereitet! 🌟🌟🌟🌟Outback-Erlebnis zum Nachmachen!
Ich liebe, wie du die Reiseroute beschrieben hast – man fühlt sich, als wäre man direkt dabei. Die Tipps zum Autofahren im Outback und zur Ausrüstung haben mir besonders gefallen. Hast du auch Vorschläge für kürzere Routen für Anfänger? Deine Berichte machen auf jeden Fall Lust auf mehr! 🙌Inspirierend und informativ!
Euer Beitrag hat mich richtig gepackt! Die Infos zu den Wasserstellen und Camping-Spots sind super hilfreich. Ich hätte nie gedacht, dass das Outback so viel mehr zu bieten hat als nur Ayers Rock. Danke für die Packliste – ich werde definitiv an genügend Wasser denken!Abenteuer pur im australischen Outback!
Wow, was für ein spannender Bericht über eure Reise durchs Outback! Die roten Felsen und die endlosen Weiten kommen in euren Fotos und Beschreibungen so lebendig rüber. Besonders eure Begegnungen mit Kängurus und die Nächte unter dem Sternenhimmel klingen unvergesslich. Danke für die tollen Tipps – ich plane jetzt schon meine eigene Outback-Tour!Das Outback als Hotel, genial ;-)
Das möchte ich auch einmal erleben. thx für den netten Bericht.