Japan: Kosten und Tipps zu den Ausgaben auf dem Roadtrip
Japan im Frühling, unterwegs im Land der aufgehenden Sonne

Komm mit auf eine Reise durch Japan – ehrlich, ungeschönt, mit Zahlen, Fakten und der ein oder anderen satirischen Note. Und wer weiß? Vielleicht findest du ja ein paar gute Ideen für deine eigene Tour – oder wenigstens eine Ausrede, warum Japan doch bald auf deine Bucket List gehört.

Roadtrip durch Japan
Was kostet eigentlich ein solcher Roadtrip durch Japan? Und lohnt sich das Ganze überhaupt – jenseits von Sushi, Shinkansen und Schreinen? In diesem Beitrag versuche ich, ein bisschen Licht ins Dunkel der Reisekasse zu bringen. Kein Hochglanzprospekt, keine Werbepartnerschaft, kein “mit freundlicher Unterstützung von…”. Alles, was du hier liest, habe ich selbst erlebt – mitsamt Umwegen, Aha-Momenten, Reisetiefen und Gipfelerlebnissen.
Natürlich ist das hier meine ganz persönliche Sicht auf Japan – subjektiv, ehrlich und vielleicht nicht in jeder Nuance mit deiner eigenen Erfahrung deckungsgleich. Und das ist auch gut so. Denn Reisen ist immer auch ein bisschen wie Sushi: Was für den einen der kulinarische Höhepunkt ist, lässt den anderen fragend mit den Stäbchen in der Luft herumstochern
Fakt ist: Japan ist kein Billigreiseziel. Aber mit ein wenig Planung, einer Prise Gelassenheit und einer ordentlichen Portion Humor lässt sich aus jeder Yen-Investition ein Erlebnis zaubern. Sei es ein menschenleerer Tempel im Morgengrauen, ein dampfendes Onsen weit ab vom Touristenpfad oder eine Landstraße, die einen eher zum Staunen als zum Fluchen bringt – auch wenn das Navi mal wieder der Meinung ist, dass „Abenteuer“ eine legitime Routenoption ist.
Unsere Reise dauerte fast acht Wochen. Den ersten Teil haben wir mit dem Mietwagen ab Osaka bestritten – ein echter Türöffner für die ländlichen Regionen. Danach ging es weiter per Zug und Bus Richtung Nikko, Tokyo und Kyoto. Und ja: Auch der öffentliche Nahverkehr hat so seine Eigenheiten, aber davon später mehr.
Was kostet der Spaß?
Die Japanreise in Zahlen (und Gefühlen)
Eine Reise nach Japan ist wie ein Omakase-Menü: Man weiß nie ganz genau, was auf einen zukommt – aber am Ende ist man überrascht, begeistert … und ein kleines bisschen pleite. Um euch (und mir selbst) einen klaren Überblick über die finanziellen Folgen meines Fernost-Abenteuers zu geben, habe ich alle angefallenen Kosten fein säuberlich in Kategorien unterteilt – von Sushi bis Shinkansen, von Ryokan bis Reishunger.
Eckpunkte der Reise
- Wir waren 44 Tage unterwegs
- 2 Personen (Erwachsene)
- Mietwagen an 21 Tagen
- Gefahrene km ca. 2900
- Vorbereitungen – Führerscheinübersetzung
- 69,00 € pro Person
- Unterkünfte ohne Verpflegung
- Aktivitäten haben wir so oft es geht im Internet vorgebucht
- Flüge hat jeder selbst bezahlt
- Nahverkehr
- SUICA App
- Bus, U-Bahn, Taxi
- Fernverkehr mit Bahn
- ohne Japanrail Pass
- Kansai Airport – Osaka City
- Osaka – Kyoto
- Kyoto – Tokyo
- Tokyo – Nikko
- Nikko – Tokyo
- Tokyo – Kyoto
- Kyoto – Kansai Airport
Vielleicht hilft es bei der Planung, vielleicht erschreckt es dich – aber in jedem Fall ist es ehrlich. Und hey: Erinnerungen wie diese sind unbezahlbar … na ja, fast.


Kostenanalyse für
2 Personen
Das Ergebnis siehst du in einem interaktiven Diagramm. Einfach mit der Maus über den Bereich fahren und schon siehst du den Prozentanteil des Budgets, der in Tempel, Träume und Takoyaki geflossen ist.
Rubrik | Ausgaben | Beschreibung |
---|---|---|
Übernachten | 3001,37 € | Hotel, Ryokan, Capsule Hotel, Glamping, Ferienhaus |
Restaurantbesuche | 1240,88 € | Wir haben alle Arten von Restaurants besucht, von einfach bis zur Sterneküche |
Proviant | 554,35 € | Alles, was wir am Tag gebraucht haben: Frühstück, Getränke, Snacks etc. |
Aktivitäten | 961,15 € | Eintritte zu den einzelnen Attraktionen |
Mietwagen | 732,86 € | Miete für 21 Tage – Nissan Note - ab und bis Osaka, Versicherung inkl. |
Treibstoff | 428,72 € | Spritkosten für ca. 2500 km |
Parkgebühren | 84,85 € | Parkgebühren in den Städten, die wir besucht haben |
Mautgebühren | 562,55 € | Alle Gebühren auf den Straßen und Autobahnen |
Führerscheinübersetzung | 138,00 € | Als Vorbereitung für die Mietwagenübernahme |
Fernverkehr | 560,93 € | Fernverkehrsverbindungen, 2. Klasse inkl. Platz Reservierungen mit der Bahn in Japan |
Nahverkehr | 214,00 € | Aufbuchungen und Abbuchungen auf der Suica Card für Bus, U-Bahn und Taxi |
Ausgabe: | Pro Person | Pro Tag und Person |
---|---|---|
8479,66 € (Gesamt) | 4239,83 € | 96,36 € |
3001,37 € (Übernachtungen) | 1500,69 € | 34,11 € |
1946,98 € (Mietwagen) | 973,49 € | 22,12 € |
1795,23 € (Restaurant/Proviant) | 897,61 € | 20,40 € |
Autofahren in Japan? Ein Abenteuer, das irgendwo zwischen „Science-Fiction auf Rädern“ und „Zen und die Kunst, ein Parkhaus zu finden“ liegt. Bevor ich losgefahren bin, hatte ich das Bild eines Hightech-Paradieses im Kopf: Alles bestens organisiert, Straßen wie poliert, Navigation mit KI-Unterstützung und Verkehrsregeln, die sich quasi von selbst befolgen. Und ja – vieles davon hat sich bewahrheitet. Aber wer denkt, dass in Japan einfach alles reibungslos funktioniert, sollte sich einmal in einer ländlichen Serpentinenstraße mit einem Navi in Katakana-Schrift wiederfinden. Willkommen im Abenteuerland!
Die Qual der (Auto-)Wahl
Bevor überhaupt der Motor startet, stellt sich eine ganz entscheidende Frage: Welches Auto passt zu mir – und zu Japans Straßenverhältnissen? Die Wahl hängt stark davon ab, wie viele Personen mitfahren, wie viel Gepäck man dabei hat und ob man sich eher auf Großstadtverkehr oder Alpendörfer einstellen will.
Wir waren zu zweit unterwegs, jeder mit einem vollgepackten Koffer und – das eigentliche Raumproblem – jeweils einer kompletten Fotoausrüstung. Für uns war ein Kleinwagen also ideal. Geworden ist es ein Nissan Note, den wir direkt ab dem Kansai Airport in Osaka für 21 Tage übernommen haben. Praktisch, kompakt, zuverlässig – kurz: ein rollender Freund auf Zeit.
Versicherung – oder: Warum ich nachts ruhig schlafe
Ein Thema, das viele gerne ausblenden: die Mietwagenversicherung. Wir nehmen in der Regel nur das Grundpaket des Anbieters – und schließen separat eine unabhängige Zusatzversicherung ab, die im Schadensfall wirklich alles abdeckt. Diese Gewohnheit habe ich mir während meiner Australien-Reise zugelegt, wo es nach einem Ausflug in Outback richtig teuer hätte werden können. Seitdem gilt für mich: Vertrauen ist gut, Rental Cover ist besser. Eine klare Empfehlung meinerseits!
👉 Link zu Rental Cover
Unsere Mietwagenkosten im Überblick
Damit du eine Vorstellung bekommst, was ein Mietwagen in Japan wirklich kostet, hier die harten Fakten aus unserer Reise:
- Mietwagen (Nissan Note, 21 Tage, ATB Rental, Kansai Airport Osaka): 562,88 €
- Fahrzeugübernahme am Hotel in Osaka: 5000 Yen (ca. 29,70 €)
- Zweiter Fahrer: 0 €
- Zusatzversicherung via Rental Cover: 112,56 €
Wenn du mehr über die Themen Mietwagen, Führerschein und japanische Straßenregeln wissen willst, schau gerne in diesen Beitrag rein:
👉 [Autofahren, Mietwagen & Führerschein]
Neben der Miete selbst kommen so doch ein paar hübsche Posten dazu: Versicherung (klar), Sprit (auch klar, aber nicht günstig), Mautgebühren (Achtung, hier kann’s richtig ins Geld gehen!) und nicht zu vergessen: Parkgebühren, die manchmal so hoch sind, dass man kurz überlegt, ob man das Auto nicht einfach in Kyoto zurücklässt und sich als Mönch auf dem Berg Kōya niederlässt.
Mietwagen in Japan – Freiheit hat ihren Preis (und der ist nicht ohne)
Ein eigenes Auto in Japan – das klingt nach grenzenloser Freiheit, spontanen Abzweigungen ins Unbekannte und Kofferräume voller Snacks vom nächsten Konbini. Und ja, ein Mietwagen macht dich tatsächlich unabhängig von Fahrplänen, Schienenersatzverkehr und überfüllten Zügen. Aber (und jetzt kommt der Haken): Diese Unabhängigkeit hat ihren Preis – und der will in Japan gut überlegt sein.
Analog oder digital?
Meine Meinung nach vielen Jahren unterwegs
Ich gebe es zu: Als IT-Mensch bin ich in digitalen Dingen nicht ganz unvoreingenommen. Papierzettel, Excel-Listen und spontane „Ich zahle das mal, rechne das später aus“ -Vereinbarungen sind für mich ein Albtraum in Flipflops. Deshalb setze ich seit Jahren auf eine App, die mir die Reisekostenverwaltung enorm erleichtert – ob allein, zu zweit oder im Rudel unterwegs. Die App heißt schlicht „Reisekasse“ und läuft zuverlässig auf iPhones wie auch Android-Geräten. Ursprünglich für Segeltörns konzipiert (also für Gruppen, die gemeinsam auf engem Raum Geld ausgeben und eines Tages wieder nüchtern abrechnen wollen), hat sie sich längst zu meinem Reisebegleiter für alle Länder und Launen entwickelt.
Die Einlagen und Ausgaben können in beliebiger Währung erfasst werden. Der Wechselkurs wird täglich online aktualisiert. Das erleichtert die Verwaltung der Reisekasse ungemein, egal ob die Reise in Japan oder in Deutschland stattfindet.
Was sie kann? Eigentlich alles, was dein analoges Gehirn im Urlaub nicht leisten will. Du kannst Einnahmen und Ausgaben erfassen (Mini-Buchhaltung, ganz ohne Steuerberater), Teilnehmer anlegen oder einfach nur dich selbst, die Heimatwährung und die Landeswährung parallel nutzen – in unserem Fall also Euro und Yen, ganz ohne Rechenknoten im Kopf. Vor Reisebeginn lassen sich sinnvolle Kategorien einrichten: Essen, Unterkunft, Kraftstoff, Karaoke, Onsen – du weißt schon, die üblichen Verdächtigen.
Wenn du in einer Gruppe reist, benötigt natürlich jeder die App. Einer übernimmt dann die Rolle der Buchhalterin oder des Buchhalters – Held oder Heldin der Zahlen, der bis zum Ende der Reise weiß, wer wem wie viel schuldet. Und das Beste? Kein Streit, kein Rätselraten, nur ein klarer Blick aufs Budget. So bleibt mehr Zeit für Sushi, Schreine und seltsame Getränkeautomaten.
Ich habe dir die App mal verlinkt – die Reisekasse gibt es sowohl im Apple App Store als auch bei Google Play. Probier's aus. Und wer weiß: Vielleicht wirst du am Ende der Reise nicht nur Japan, sondern auch Buchhaltung lieben.
Wenn man an einen Roadtrip durch Japan denkt, kommen einem sofort Bilder in den Kopf: malerische Tempel im Morgenlicht, vernebelte Bergstraßen, Kirschblüten am Straßenrand – und… ein unergründlicher Betrag auf dem Kreditkartenkonto. Willkommen in der Welt des japanischen Roadtrips, wo Abenteuer und Ausgaben Hand in Hand gehen.
Übernachtung: Zwischen Kapsel, Luxus & Augen-zu-und-durch
Einer der größten Budgetfresser: die Übernachtung. Wir – zwei langjährige Freunde, vereint durch eine Affinität für das perfekte Foto beim Reisen und eine Allergie gegen Hotelbuffets um 9 Uhr morgens – haben beschlossen: Zimmer teilen, Frühstück streichen, Freiheit genießen.
Warum keine Verpflegung? Ganz einfach: Der frühe Vogel hat das bessere Foto. Da der Sonnenaufgang im Mai/Juni in Japan unverschämt früh um 4:30 bis 5:00 Uhr stattfindet, waren wir oft schon unterwegs, wenn andere Gäste noch mit dem zweiten Daunenpolster kämpften. Frühstück gab’s dann im nächsten 24h-Familienkonbini – warm, schnell und mit ausreichend Koffein versorgt.
Booking.com: Unser dritter Reisebegleiter
Mit Ausnahme einer einzigen Unterkunft haben wir konsequent über booking.com gebucht. Warum? Flexibilität ist beim Roadtrip alles – denn wer kann schon garantieren, dass man nach einer einsamen Bergstraße nicht spontan in einem Onsen-Ort bleiben möchte? Die kostenlose Stornierungsoption war dabei genauso Gold wert wie die Möglichkeit, erst vor Ort zu bezahlen. Perfekt für Menschen, deren Reiseroute mehr Flexibilität als ein Yoga-Meister erfordert.
Unsere Unterkünfte: Das volle Programm
Von der Kapsel im Science-Fiction-Design über schnuckelige Riokan mit tatami-matten Boden bis hin zum gehobenen Hotel mit Lobby-Concierge, der uns für Dufflebag und Wanderschuhe milde belächelte – wir haben alles erlebt. Manche Zimmer riefen eher „Überlebensmodus“, andere „Ich kündige und bleibe hier für immer“. Eine Übersicht mit Empfehlungen, Fotos und subjektiver Bewertung gibt’s in einem separaten Blogartikel [→ hier geht’s zur Unterkunftsübersicht].
Kosten der Unterkunft:
60–100 € (2 Pers., je nach Stil und Ort)
- Pro-Tipp: Ryokans mit Parkplatz filtern spart Zeit und Nerven. Und wenn ihr vor dem Haus parken könnt: Jackpot!
Hier kommen wir zur wahren Heldengeschichte: den Futons.
Ein kleiner Hinweis sei mir erlaubt: Wenn du Rückenprobleme hast oder dir bei einer Yogamatte schon die Tränen kommen – Futons in Ryokan sind eine ganz eigene Liga. Oft so knallehart, dass man sich fragt, ob man nicht versehentlich auf dem blanken Tatami-Boden liegt. Ich war jedes Mal tief ergriffen, wenn wir mal wieder ein Hotel mit „richtigen“ Betten erwischt haben. Manchmal konnte ich aus dem Futonvorrat im Zimmer mir eine »kleiner Prinz auf der Erbse«-Matratze bauen – einfach zwei Futons übereinander, und schon wird das Ganze zwar nicht zur Wolke 7, aber immerhin ein wenig erträglicher.
- Empfehlung: Wechsel zwischen Ryokan und Hotel, um Rücken und Seele zu schonen. Oder zumindest zwischendurch ein Ferienhaus oder eine Wohnung mit westlichem Bett buchen.
Und was soll ich sagen: Die erste Nacht nach dem Roadtrip – in meinem eigenen Bett zu Hause – war wie auf einer Wolke mit Gedanken der Dankbarkeit!
Der unterschätzte Kostenfaktor: Parken
Ein echter Roadtrip-Geheimtipp (Achtung, Ironie): Der Mietwagen ist nur so lange romantisch, bis man versucht, ihn nachts in einer japanischen Stadt unterzubringen. Wer denkt, Parken in deutschen Innenstädten sei teuer, sollte mal über 20 € für eine Nacht in Okayama zahlen – und das ohne Dach, Bewachung oder Begrüßungstee.
- Tipp: Bei der Buchung unbedingt checken, ob ein Parkplatz inklusive ist. In ländlicheren Regionen meist kein Problem, aber in Kyoto, Osaka oder Tokyo zahlt man sich sonst dumm und dämlich – was man wiederum im nächsten Kapselhotel einsparen kann. 😉
Ein Land wie Japan bereist man nicht einfach so. Zwischen Tempeln, Toiletten mit mehr Knöpfen als ein Flugzeugcockpit und Sushi zum Frühstück braucht es ein bisschen Vorbereitung – oder sagen wir: strategische Gelassenheit.
Oder wie ich das Internet zu lieben lernte
Du hast den Flug, du hast den Mietwagen, du hast sogar einen Kimono auf Pinterest gespeichert – aber hast du die Aktivitäten vorgebucht?
Nein? Dann viel Spaß beim Warten. Oder besser: beim Zusehen, wie andere die Aktivitäten machen, die du hättest erleben können.
Willkommen in Japan, dem Land der Höflichkeit, Effizienz – und vollständig ausgebuchten Zeitfensterbuchungen
Tempel? Nur mit Timeslot.
Du dachtest, du kannst einfach zum Ghibli-Museum, zur Teeceremonie oder zum Fushimi-Inari-Schrein gehen? Falsch gedacht.
Spätestens nach drei Minuten in Japan verstehst du:
Nichts geht ohne Online-Reservierung. Und zwar nicht heute. Sondern letzten Monat.
Ablauf eines typischen Japan-Tages (ohne Vorbuchung):
- 9:00 Uhr – Du willst ins TeamLab Borderless. „Ausverkauft bis nächste Woche.“
- 10:30 Uhr – Du versuchst’s mit dem Digital Art Museum. „Nur Online-Tickets. Buchung geschlossen.“
- 12:00 Uhr – „Lass uns spontan einen Sushi-Kurs machen!“ – Haha. Niedlich.
- 14:00 Uhr – Du sitzt mit WLAN vorm 7-Eleven und buchst für übermorgen das, was du eigentlich heute machen wolltest.
Aktivitäten, die du (wirklich) vorbuchen musst:
- TeamLab Planets / Borderless: Science-Fiction-Kunst mit Instagram-Magnetwirkung. Tickets? Nur online. Schnell ausgebucht.
- Ghibli Museum: Kult. Nur über eine spezielle Webseite und meistens nur mit Glück.
- Sumo-Turniere: Ja, du kannst spontan hingehen – wenn du ein Zeitreisender mit Ticket aus dem Vorverkauf bist.
- Teeceremonien, Kochkurse, Kimono-Verleih: Überraschung! Alles über Plattformen wie Klook, GetYourGuide oder AirKitchen – Wochen vorher buchen oder leer ausgehen.
- Themenrestaurants (z. B. Ninja, Samurai, Pokémon, Fugo-Küche): Ohne Reservierung? Dann isst du halt Ramen. Wieder.
Warum ist das so?
Japan liebt Ordnung. Und Onlinebuchung ist dort kein digitales Nice-to-have, sondern ein kulturell akzeptierter Akt der Planungsehre.
Wer vorher bucht, zeigt Respekt.
Wer spontan auftaucht, zeigt … westliche Naivität.
Die bittere Wahrheit:
„Mal schauen, worauf wir morgen Lust haben“ funktioniert in Japan nur, wenn du Lust hast, auf einem Bahnsteig zu sitzen und anderen beim Spaßhaben zuzusehen.
Fazit: Spontanität ist was für Leute mit Zeit – oder Pech
Japan ist wunderschön, aufregend, einzigartig – und komplett durchgeplant. Also schnapp dir dein Smartphone, dein WLAN und deinen Handy-Kalender.
Denn wer nicht bucht, der guckt.
Einige unserer Erlebnisse haben wir vorab über GetYourGuide gebucht – und was soll ich sagen: Es lief erstaunlich glatt. Von Deutschland aus geplant, in Japan problemlos umgesetzt. Keine Papiertiger, keine Sprachbarrieren, keine mysteriösen Buchungslücken. Nur wir, ein paar Klicks und ein Service, der tatsächlich funktioniert hat – vor Ort wie auf dem Bildschirm.
Ein Roadtrip durch Japan klingt nach Tempeln, Natur, schrillen Städten und vielleicht ein bisschen Karaoke. Für uns hieß es aber vor allem: Essen. Essen an Raststätten, in Seitengassen, in Michelin-geadelten Hotel-Restaurants, in Einkaufszentren, auf Fischmärkten – und sogar in nepalesischen Restaurants in Kyoto. Japan isst man nicht einfach – man erlebt es.
Und das ging nicht immer spurlos am Reisebudget vorbei. Aber wer braucht schon eine stabile Finanzlage, wenn man satt, glücklich und voller Anekdoten ist?
🍜 Die Ramen-Offensive – billig, schnell, göttlich
Ramen sind das Rückgrat jeder Japanreise. Ob an der Autobahnraststätte oder im mit rotem Papier geschmückten Kult-Lokal mit 2-Stunden-Warteschlange – Ramen ist immer da. In den ersten Tagen dachten wir noch, wir könnten das wissenschaftlich angehen: verschiedene Brühen vergleichen, Toppings analysieren, Nudeldicke dokumentieren. Nach der fünften Portion innerhalb von 48 Stunden war klar: Es ist egal. Hauptsache heiß und viel. Man bezahlt meist per Automat – was jedes Mal wie ein kleines Glücksspiel war. Drückst du den richtigen Knopf, bekommst du deine Wunsch-Ramen. Drückst du daneben, bekommst du… auch Ramen. Aber vielleicht mit extra Ei oder Maissuppe. Oder einen Softdrink mit Geschmack „Traube und Zweifel“. Budgetfreundlich war’s trotzdem: zwischen 700 und 1.200 Yen pro Portion – das ist günstiger als die Parkplatzsuche in Kyoto.
🐡 Fugu – Sterben für den Geschmack (oder auch nicht)
Natürlich mussten wir Fugu probieren. Der Kugelfisch mit seinem gewissen Nervenkitzel – serviert, hauchdünn geschnitten, beinahe durchsichtig und noch als zuckendes Fleisch auf unserem Teller. Die Präsentation? Kunstvoll. Der Geschmack? Naja… Zurückhaltend. Wir saßen da, ein bisschen angespannt, ein bisschen enttäuscht – und warteten, ob sich unsere Lippen taub anfühlen. Es passierte: nichts. Kein Drama, kein Epilog, keine Ohnmacht. Nur der stille Triumph, eine kulinarische Mutprobe bestanden zu haben. Empfehlung: Macht es für die Erfahrung, aber nicht für den Geschmack. Und vergesst nicht, die Kamera laufen zu lassen – für den Fall der Fälle. Oder für YouTube.
🥩 Kobe-Rind – Der Gipfel der Rindfleischeskapade
In Kobe gönnten wir uns das heilige Rind. Einmal im Leben. Der Chefkoch brachte das Steak wie ein Schatz an die Theke – wir saßen in der ersten Reihe und konnten ihm genau auf die Finger schauen, er präsentierte es wie ein teures und seltenes Museumsstück. Danach brutzelte es genau 7,3 Sekunden pro Seite – alles darüber wäre laut Koch „Fleischmord“.
Jeder Bissen war wie ein zärtlicher Flüsterton, direkt auf der Zunge. Butterweich. Sündhaft gut. Und preislich irgendwo zwischen „Urlaubssouvenir“ und „Kleinwagenrate“. Aber man lebt nur einmal. Und isst Kobe-Rind hoffentlich nicht mehrmals im Jahr – außer man hat Aktien bei der Japanischen Rindfleischvereinigung.
⭐️ Sterneküche – viel Stil, wenig Sättigung
In Kyoto hatten wir uns in einem Michelin-Restaurant im Hotel eingebucht. Das Menü bestand aus kunstvoll inszenierten Gängen. Jeder davon war ein kleines Gedicht. Oder sagen wir: ein Haiku – wunderschön, aber sehr, sehr kurz.
Man bekommt einen geräucherten Edamame mit Goldflocken, einen Sud aus fermentierter Lotoswurzel, eine Scheibe Mango auf Blütenblatt mit einem Hauch Dashi. Alles unfassbar gut. Aber nach zwei Stunden Sterne-Kulinarik hätte ich für eine Portion Convenience-Ramen mein Handy und meinen linken Schuh eingetauscht.
Preislich? Exzellent. Also, für das Restaurant. Für uns war es eher eine Investition in Instagram-Content.
🌶️ Überraschung aus Nepal – Curry gegen Fernweh
Nach Wochen voller Umami, Soba, Dashi und fermentierten Dingen kamen wir in einem Stadtteil von Kyoto an und hatten – man mag es kaum glauben – Lust auf Curry. Kein japanisches, milde-süßliches Kare, sondern das echte, mit Kardamom, Kreuzkümmel und Tränen in den Augen. Ein kleines nepalesisches Restaurant versprach Rettung. Und tatsächlich: Der Besitzer freute sich wie ein Honigkuchen-Yeti, dass jemand mehr als „mild“ bestellt. Wir bekamen Linsensuppe, Momos, Chicken Vindaloo und Chai – und für einen Moment fühlten wir uns wie im Himalaja. Oder wenigstens wie in Tokio mit Fiebertraum.
Kostenpunkt? Keine 1.000 Yen. Schärfepunkt? 11 von 10.
💸 Fazit: Zwischen Kombini und Kobe
Kulinarisch ist Japan ein Traum. Finanziell… ein zweischneidiges Sushi-Messer. Wer aufpasst, kommt mit unter 2.000 Yen pro Tag aus – wenn man Kombini-Snacks, einfache Ramen und Straßenstände wählt. Wer das große Gaumenfeuerwerk will, muss tiefer in die Tasche greifen.
Aber wir sagen: Es lohnt sich. Denn diese Reise war nicht nur eine Fahrt durch ein faszinierendes Land – sie war eine Fahrt durch den Geschmack, durch Mutproben, Michelin-Welten, Fischabenteuer und Schärfe-Overkills.
Und wer weiß: Vielleicht war es die beste Entscheidung, das Geld für Kobe-Rind zu verpulvern statt für einen neuen Laptop. Der Laptop hätte keine Sojasoße gehabt.
Sparen auf Japanisch – Geht das überhaupt?
Japan ist ein Traum. Aber leider oft auch einer mit Preisschild in Goldprägung. Zwischen Kobe-Rind, heißen Quellen und futuristischen Toiletten kann ein Roadtrip durchs Land der aufgehenden Sonne schnell zum Albtraum für den Geldbeutel werden.
Doch keine Sorge – wer mit ein wenig Planung, Neugier und einem Sinn für das Wesentliche reist (und dabei keine Angst vor Bento-Boxen mit Rabattaufklebern hat), kann auch in Japan clever sparen – ohne auf echte Erlebnisse verzichten zu müssen.
Die japanischen Convenience Stores – 7-Eleven, Lawson, FamilyMart – sind eine Institution. Und sie sind viel mehr als Tankstellenbistros: Hier bekommst du frisches Sushi, warme Mahlzeiten (Curry, Pasta, Udon), Sandwiches, kalte Getränke, Desserts – und das alles frisch zubereitet und oft rund um die Uhr verfügbar. Wir haben in den Konbinis grundsätzlich gefrühstückt, denn auch gute Kaffeemaschinen sind dort zu finden.
Preise? Eine vollständige Mahlzeit kostet selten mehr als 500–700 Yen (~3–5 €).
Tipp: Viele Kombinis haben Mikrowellen, Tische oder sogar Sitzbereiche – perfekt für einen günstigen Roadtrip-Lunch.
In Japan zählt jeder Zentimeter: enge Straßen, kleine Parkplätze, knappe Tankfüllungen. Kei-Cars (leichte Stadtwagen mit gelbem Nummernschild) sind perfekt für Roadtrips – sie verbrauchen wenig, sind in der Miete günstiger und auch bei der Maut oft günstiger.
Tipp:
-
Vermeide Flughafenstationen – sie sind teurer.
-
Vergleiche Preise mit Plattformen wie ToCoo!, Rentalcars oder Nippon Rent-A-Car.
-
Nutze bei längeren Reisen lokale Rabattangebote wie den „Japan Expressway Pass“ (siehe Mautkosten).
Tanken entlang der Expressways ist bequem – aber teuer. Meist zahlst du dort 10–20 Yen/Liter mehr als in kleineren Ortschaften oder Stadtrandlagen.
Tipp:
-
Nutze Apple Maps zur Tankstellensuche mit Bewertungen.
-
Bevorzuge Marken wie ENEOS, Cosmo oder Idemitsu.
-
Bei Self-Service-Tankstellen hilft oft das Personal oder die Übersetzungsfunktion deines Smartphones.
- Manchmal hilft auch ein verwirrter Blick auf die Japanischen Schriftzeichen und das Personal hilft dir gerne weiter.
Die japanischen Autobahnen („Expressways“) sind effizient, aber kostenintensiv. Einzelstrecken summieren sich schnell auf – z. B. kostet Tokyo → Kyoto per Auto rund 10.000 Yen (~65 €) an Mautgebühren.
Sparoptionen:
-
ETC Expressway Pass (EEP): Für Touristen mit Mietwagen – pauschale Tagespreise (z. B. 2.500 Yen/Tag in Kyushu).
-
Landstraße fahren: Kostenlos, langsamer, aber mit schöneren Landschaften und mehr Pausenmöglichkeiten.
- Stadt und Vororte: Das sind die Zeitverschwender der Neuzeit, oft geht es nur im Schritttempo und man wünscht sich, dass man doch die Schnellstraße genommen hätte, auch wenn es teurer ist.
„Michi-no-Eki“ sind staatlich geförderte Raststätten – eine Mischung aus Markt, Parkplatz und Servicecenter. Hier kann man kostenlos parken und oft auch übernachten (im Mietwagen, Camper oder Van).
Vorteile:
-
saubere, rund um die Uhr geöffnete Toiletten
-
lokale Produkte & Spezialitäten
-
teilweise heiße Bäder (Onsen), Restaurants, Spielplätze
Tipp: Perfekt für Budget-Roadtripper mit Schlafgelegenheit im Auto. Finde Standorte unter: https://www.michi-no-eki.jp/
Ryokans sind traumhaft – aber teuer. Capsule Hotels (ab ca. 2.500 Yen/Nacht) oder Business Hotels wie Toyoko Inn, APA Hotel, Route-Inn bieten günstige, saubere Zimmer.
Business Hotels bieten oft:
-
Gratis Frühstück
-
Waschmaschinen
-
Parkplätze
Tipp:
-
Frühzeitig buchen über Plattformen wie Rakuten Travel, Booking oder Agoda.
-
Wer flexibel ist, findet spontan Schnäppchen.
In vielen Supermärkten beginnt gegen 19:00 Uhr die große Aufkleber-Parade: Frische Ware wie Sushi, Bento, Salate, Tempura wird stark reduziert (teils bis zu 70 %).
Tipp:
-
Halte Ausschau nach roten oder gelben Rabatt-Stickern.
-
Beliebte Supermärkte: Aeon, Life, Seiyu, Don Quijote (Donki)
-
Perfekt für späte Dinner-Picknicks im Auto oder Hotel.
Statt für jeden eine eigene SIM-Karte zu kaufen, lohnt sich ein mobiler WLAN-Hotspot (oder auch Pocket WiFi). Man kann damit bis zu 5 Geräte gleichzeitig verbinden – ideal für Paare, Freunde oder Familien.
Kosten: ab ca. 500 Yen/Tag.
Anbieter: Ninja WiFi, Japan Wireless, Global WiFi – meist online buchbar und am Flughafen abholbar.
Tipp: Achte auf unbegrenztes Datenvolumen und Rückgabe am Abflugtag.
Onsen (heiße Quellen) gehören zur Pflicht auf jeder Japanreise. Es muss aber nicht gleich der teure Ryokan-Onsen sein:
Günstige Sento (öffentliche Bäder) kosten oft nur 300–600 Yen – und sind authentisch, charmant und entspannend.
Tipp:
-
Eigene Handtücher mitbringen spart Mietkosten.
-
Tattoos? Viele öffentliche Bäder haben Regeln – vorher checken.
-
Alternativen mit Tattoo-Erlaubnis gibt’s z. B. auf tattoo-friendly.jp.
Viele Regionen bieten Exklusivpässe für Touristen an, die sich auch für Roadtripper lohnen – z. B.:
-
Hokkaido Expressway Pass
-
Kyushu Expressway Pass
-
Tohoku Highway Pass
Damit kannst du unbegrenzt Mautstraßen in der jeweiligen Region nutzen – ab ca. 2.500 Yen/Tag.
Tipp: Auch regionale Erlebniskarten (wie der Kansai Thru Pass) bieten Rabatte für Sehenswürdigkeiten, Museen oder Onsen.
Wir haben auf unserem Roadtrip so manches entdeckt, dass den Geldbeutel schont und gleichzeitig für unvergessliche Momente sorgt. Hier sind unsere 10 besten Spartipps für eine Reise durch Japan mit dem Mietwagen – für alle, die lieber in Ramen als in Mautgebühren investieren wollen.
Japan - im Blog
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Gerade zur richtigen Zeit
Danke für die praktischen Hinweise zur Reisezeit und zur Unterkunft! Ich plane gerade meine erste Japanreise und dein Artikel kam genau zur richtigen Zeit. Gibt’s bald auch was über Japan im Sommer? 😊Kosten fehlen...
Der Beitrag ist wirklich schön geschrieben, aber mir fehlt ein bisschen die Info zu den Kosten vor Ort. Gerade Japan gilt ja als eher teuer – ein kleiner Abschnitt zu Tagesbudget oder Spartipps wäre super gewesen!Danke für die Infos
Cooler Artikel, aber es wäre toll, wenn du noch ein bisschen mehr über das Essen geschrieben hättest! Streetfood, regionale Spezialitäten – das ist für viele (mich eingeschlossen 😄) ein Highlight jeder Reise.Japan ist mein Traum
Klasse Beitrag! Besonders die Erklärungen zum Verhalten in öffentliche n Verkehrsmitteln und Restaurants waren sehr aufschlussreich . Perfekt für Japan-Reisende! Ich bin gespannt auf deine Berichte und hoffe, dass ich nächstes Jahr auch alles mal selbst erleben kann.Benimmregeln in Japan
Super spannend zu lesen, wie wichtig Höflichkeit in Japan ist. Der Artikel bringt die kulturellen Unterschiede toll rüber und hilft, peinliche Fettnäpfchen zu vermeiden!