Reisevorbereitungen für Thailand & Kambodscha
Ich sitze zwischen Reisepass, Ladekabeln und diesem OneNote, auf dem ich mir schwöre, dieses Mal wirklich nichts zu vergessen. Thailand und Kambodscha stehen vor der Tür – und Erfahrung lehrt: Gute Vorbereitung ist keine Spaßbremse, sondern die halbe Miete für entspanntes Ankommen. In diesem Artikel nehme ich dich mit durch meinen ganz persönlichen Reise-Check: Visum ja oder nein, Impfungen zwischen Vernunft und Fernweh, Bargeld, Karten und der ewige Kampf mit dem falschen Stromadapter. Keine trockene Packliste, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis – inklusive kleiner Pannen, aus denen man lernt (meist). Damit du vor Ort lieber Sonnenuntergänge sammelst als Probleme. Und falls doch etwas schiefgeht: Gelassenheit passt immer ins Handgepäck.
Noch nicht unterwegs, aber schon mittendrin
Es beginnt wie so oft: Mit einer Idee, die sich langsam festsetzt. Erst ganz leise, dann immer lauter. Thailand. Kambodscha. Wärme, Staub auf der Haut, Garküchenrauch in der Nase und dieses Gefühl, dass der Alltag langsam leiser wird. Noch bin ich nicht unterwegs – noch stehe ich am Schreibtisch, zwischen Kalender, Flugbuchung und der leisen Frage: Bin ich eigentlich wirklich bereit?
Genau hier setzt diese Serie an. Reisevorbereitung klingt unsexy, nach Bürokratie und Checklisten. In Wahrheit ist sie aber der erste Schritt ins Abenteuer. Wer sich vorher Gedanken macht über Visum, Impfungen, Geld, Technik und all die kleinen Details, reist später freier – im Kopf und im Herzen. Ich teile hier keine perfekten Lösungen, sondern echte Erfahrungen. Dinge, die funktioniert haben. Und Dinge, bei denen ich mir beim nächsten Mal denke: Hätte ich das mal vorher gelesen.
Dieser Beitrag ist der Auftakt. Kein Lehrbuch, sondern ein ehrlicher Begleiter auf dem Weg nach Südostasien. Für alle, die lieber vorbereitet scheitern als unvorbereitet stranden – und für die Reisen mehr ist als nur Ankommen.
Registrierung & Einreiseformalitäten
Bevor ich gedanklich schon mit nackten Füßen im Sand stehe und mir einrede, dass ein Pad Thai am Straßenrand medizinisch notwendig ist, kommt erst mal die Realität: Einreiseformalitäten. Klingt trocken, ist aber wichtig – und überraschend unkompliziert.
Für Thailand muss ich vor der Reise die digitale Einreise-Registrierung (TDAC) ausfüllen. Das Ganze passiert online, kostet nichts und dauert ungefähr so lange wie ein guter Schluck Chang. Am besten erledige ich das 1–3 Tage vor Abflug, dann bleibt der Kopf frei für wichtigere Fragen – zum Beispiel: Strand oder Tempel zuerst?
Bereithalten sollte ich:
- meinen Reisepass
- Flugdetails
- die Adresse der ersten Unterkunft
Nach dem Absenden kommt die Bestätigung digital zurück. Kein Drama, kein Papierkrieg – Thailand weiß eben, wie man Gäste willkommen heißt.
Registrierung & ein kleines Stück Geduld
Kambodscha fühlt sich für mich ein bisschen nach Abenteuer an. Und wie bei jedem echten Abenteuer beginnt es nicht im Dschungel oder bei Angkor Wat, sondern… online.
Vor der Einreise ist die digitale Registrierung inklusive e-Visa Pflicht. Das Formular fülle ich bequem vorab aus – idealerweise ein paar Tage vor Abflug, denn hier tickt die Uhr etwas gemächlicher als in Bangkok. Und das meine ich liebevoll.
Ich brauche dafür:
- meinen Reisepass
- Flug- oder Einreisedaten
- eine Unterkunftsadresse
- ein Passfoto (Selfies im Sonnenuntergang zählen leider nicht)
Die Gebühr liegt bei etwa 35–40 US-Dollar, die Genehmigung kommt meist per E-Mail. Ohne sie bleibt das Flugzeug allerdings am Boden – zumindest für mich.
Mein Tipp: Drucken oder offline speichern. Nicht aus Misstrauen, sondern aus Respekt vor einem Land, das mich mit offenen Armen empfängt, aber bei Formularen keine Kompromisse kennt.
Linksverkehr, Tuk-Tuk-Gefühle und Postkarten hinter jeder Kurve
Autofahren in Thailand und Kambodscha ist kein Fortbewegungsmittel – es ist ein sanfter Kulturschock auf vier Rädern. Freiheit pur, ja. Aber auch ein kleines Abenteuer, bei dem man lernt, loszulassen. Vom ersten Blinker links (wirklich links!) bis zur Erkenntnis, dass Verkehrsregeln hier eher freundliche Empfehlungen sind.
Der Linksverkehr fordert am Anfang volle Konzentration. Vor allem in Städten wie Bangkok oder Phnom Penh fühlt sich jede Kreuzung an wie ein Improvisationstheater. Auf dem Land dagegen: Weite, Palmen, Reisfelder – und plötzlich liegt hinter der nächsten Kurve ein Tempel, ein Markt oder ein Sonnenuntergang, der so tut, als wäre er extra für dein Reisealbum bestellt worden.
Die Straßen sind meist ordentlich ausgebaut, aber schmal, lebendig und überraschend. Mopeds tauchen aus dem Nichts auf, Hunde liegen meditativ auf der Fahrbahn und Tuk-Tuks haben ihr eigenes physikalisches Regelwerk. Parken? Erstaunlich entspannt. Oft kostenlos, manchmal kreativ. Tankstellen sind in Thailand häufig, in Kambodscha weniger – also lieber tanken, bevor die Tankanzeige philosophisch wird.
Führerschein:
Thailand: Deutscher Führerschein plus internationaler Führerschein empfohlen (und oft verlangt).
Kambodscha: Internationaler Führerschein ebenfalls ratsam.
Gesund unterwegs in Thailand & Kambodscha
Thailand und Kambodscha fühlen sich nach Freiheit an. Nach warmem Fahrtwind auf dem Roller, nach Garküchen am Straßenrand und nach diesem ganz besonderen Gefühl, zwischen Tempelruinen, Dschungel und Chaos genau richtig zu sein. Gesundheitlich gesehen sind beide Länder bereisbar – wenn man ein wenig mitdenkt und nicht alles dem Abenteuer überlässt.
Pflichtimpfungen benötigst du für die Einreise aus Europa keine. Trotzdem gilt: Die klassischen Reiseimpfungen wie Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A sollten aktuell sein, für längere Aufenthalte oder intensiveres Reisen auch Hepatitis B oder Tollwut. Klingt trocken – erspart dir aber unnötige Dramen unterwegs.
Das tropische Klima meint es gut, aber nicht immer sanft. Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und Klimaanlagen im Dauerbetrieb verlangen dem Körper einiges ab. Viel trinken (wirklich viel), Sonne ernst nehmen und nicht glauben, dass „nur kurz ohne Sonnencreme“ eine gute Idee ist. Spoiler: Ist es nicht.
Mücken gehören leider zum Inventar – besonders in der Dämmerung. Dengue-Fieber kommt vor, Malaria spielt in den klassischen Reiserouten kaum eine Rolle. Ein guter Mückenschutz ist trotzdem Pflicht, nicht Kür. Wer einmal nachts klatschend im Zimmer steht, weiß, warum.
Apotheken findest du in Städten und touristischen Gegenden problemlos, oft sogar besser sortiert als erwartet. Trotzdem habe ich meine eigene kleine Reiseapotheke immer dabei – einfach für das gute Gefühl, nachts um drei nicht diskutieren zu müssen, wo jetzt die nächste Apotheke ist. Und ja: Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport ist kein Luxus, sondern gesunder Menschenverstand.
Mein persönlicher Tipp:
Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, bring ausreichend Vorrat mit – plus Beipackzettel oder Rezept. Nicht, weil jemand misstrauisch wäre, sondern weil Ordnung unterwegs erstaunlich beruhigend wirkt.
Cheers am Tropenabend?
In Thailand bekommst du Alkohol fast überall: 7-Eleven, Strandbars, Rooftops, Nachtmärkte. Beliebt sind Chang, Leo, Singha – und natürlich bunte Cocktails, die gefährlich harmlos aussehen. Aber Achtung: Verkauf ist gesetzlich eingeschränkt (meist 11–14 Uhr und 17–24 Uhr), an buddhistischen Feiertagen oft komplett verboten. Und wer glaubt, mit Bier in der Hand durch Tempel oder Behörden zu schlendern, sammelt schneller schlechte Karma-Punkte, als er „Cheers“ sagen kann.
Kambodscha ist entspannter, fast schon lässig. In Phnom Penh oder Siem Reap wird Bier offen ausgeschenkt, oft sogar günstiger als Wasser. Angkor Beer, Anchor, lokaler Reiswein – alles da. Doch auch hier gilt: Tempel sind kein Biertisch, und öffentliches Betrunkensein wird zwar toleriert, aber nicht respektiert.
Was beide Länder verbindet:
- Trinken ja, Zur-Schau-Stellen nein.
- Tempel, Gedenkstätten und ländliche Regionen verlangen Zurückhaltung.
- Alkohol und Hitze sind keine Freunde – dein Körper sagt früher Stopp, als du denkst.
Und dann ist da noch das Mitgefühl: In beiden Ländern begegnet man Menschen, deren Alltag deutlich härter ist als unser Urlaubsmodus. Ein bisschen Achtsamkeit – auch beim Feiern – fühlt sich hier einfach richtig an.
Tauchen in Thailand & Kambodscha
Thailand ist dabei der charmante Klassiker: rund um Koh Tao, die Similan Islands oder Phi Phi gleitest du durch warmes, klares Wasser, vorbei an bunten Korallen, neugierigen Rifffischen und gelegentlich einem Rochen, der so elegant wirkt, als hätte er Tanzunterricht genommen. Perfekt für Einsteiger, entspannt für Fortgeschrittene – und manchmal sogar mit Hai-Begegnung, ganz ohne Drama.
Kambodscha taucht leiser auf. Weniger Show, mehr Gefühl. Vor Koh Rong und Koh Rong Samloem ist die Unterwasserwelt nicht spektakulär laut, sondern angenehm ehrlich. Kleine Riffe, Seepferdchen, Kraken – und dieses stille Glück, wenn man merkt, dass auch Zurückhaltung ihren Zauber hat. Tauchen hier fühlt sich an wie ein Gespräch ohne viele Worte.
Tauchschulen gibt es in beiden Ländern genug – unkompliziert, freundlich, bodenständig. Niemand drängt, niemand posiert. Man hilft sich beim Jacket, lacht über beschlagene Masken und teilt nach dem Tauchgang Geschichten, die nur halb übertrieben sind.
Drohnen – erlaubt oder nicht?
Wer ohne Genehmigung fliegt und erwischt wird, spielt kein Kavaliersdelikt-Roulette. In Thailand drohen empfindliche Geldstrafen – und ja, auch Freiheitsstrafen. Thailändische Gefängnisse gehören nicht zu den Reiseerlebnissen, über die man später bei einem Chang-Bier schmunzelnd berichtet. Glaub mir: Darauf kann man gut verzichten.
Gerade weil Thailand und auch Kambodscha landschaftlich ein Traum für Luftaufnahmen sind, verstehe ich die Versuchung nur zu gut. Türkisfarbenes Wasser, Tempel im Morgenlicht, Dschungel bis zum Horizont – das Herz des Fotografen schlägt schneller, der Drohnenakku ist geladen. Aber genau hier ist Zurückhaltung Teil des Abenteuers. Respekt vor Land, Menschen und Regeln gehört zum Reisen dazu – auch wenn das manchmal bedeutet, die Drohne im Rucksack zu lassen.
Update vom 11.12.2025
Aufgrund der militärischen Spannungen mit Kambodscha gelten zusätzliche Drohnenverbote in Grenzregionen. Betroffen sind unter anderem östliche Inseln wie Koh Chang, Koh Kood und Koh Mak. Zusätzlich müssen Drohnenflüge inzwischen über eine App der CAAT angemeldet werden. In dieser App sind auch die aktuellen Verbotszonen hinterlegt – praktisch, wenn man weiß, wo man darf. Und beruhigend, wenn man weiß, wo man besser nicht darf.
👉 Mein persönlicher Tipp aus dem Reisealltag:
Prüfe die Regeln immer kurz vor der Reise noch einmal, fliege nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist, und höre im Zweifel auf dein Bauchgefühl. Ein gutes Foto ist schön – aber ein respektvoller Aufenthalt ist unbezahlbar.
Wenn du dich tiefer einlesen willst und eine optimale, laufend aktualisierte Übersicht suchst, dann schau hier vorbei:
Thailand 👉 https://drohnen-camp.de/drohnen-gesetze-in-thailand/
Kambodscha 👉 https://drohnen-camp.de/drohnen-gesetze-in-kambodscha/
Reisen heißt Freiheit. Aber echte Freiheit entsteht erst, wenn man die Spielregeln kennt – und sie bewusst einhält. Meine aktuelle Empfehlung: Wenn du in Thailand, Phnom Penh oder Angkor Wat bist, würde ich an deiner Stelle auf sämtliche Drohnen-Einsätze verzichten. Ich werde meine nicht mitnehmen, auch wenn es mir schwerfällt.
Sonne, Tropen, Traumklima
Thailand & Kambodscha empfangen mich nicht mit einem Wetterbericht, sondern mit einem Versprechen: Wärme, Feuchtigkeit, Leben. Hier fühlt sich selbst die Luft nach Abenteuer an. Ganzjährig tropisch, meist zwischen 25 und 35 °C, manchmal drückend, manchmal sanft – aber immer ehrlich. Das ist kein Klima für Perfektionisten, sondern für Reisende mit offenem Herzen.
Die beste Reisezeit? Für mich ganz klar November bis Februar. Es ist warm, aber gnädig, die Luft etwas leichter, die Tage perfekt für Tempelbesuche, Dschungelabstecher und lange Abende mit Plastikstuhl, Straßenküche und kaltem Getränk. Genau die Monate, in denen Thailand lächelt und Kambodscha ruhig erzählt.
Von März bis Mai wird es heiß – richtig heiß. Die Art von Hitze, bei der selbst der Schatten schwitzt und du lernst, langsamer zu gehen. Klingt anstrengend? Ist es auch. Aber es ist diese Hitze, die dich zwingt, Pausen zu machen, zuzuhören, anzukommen. Reisen mit Mitgefühl – für dich selbst.
Die Regenzeit von Mai bis Oktober hat übrigens einen schlechteren Ruf, als sie verdient. Ja, es regnet. Aber selten den ganzen Tag. Meist kommen die Schauer kurz, laut und dramatisch – und hinterlassen grüne Landschaften, leere Tempel und dieses besondere Licht, das Fotografen lieben und Reiseblogger verklären (zu Recht).
Mein ganz persönlicher Tipp – aus Erfahrung und leichtem Sonnenbrand:
Sonnencreme, Geduld und Humor einpacken.
Die Sonne meint es ernst, die Straßen manchmal auch – und Pläne sind hier eher grobe Vorschläge. Wer das akzeptiert, wird belohnt. Mit Begegnungen, Momenten und Geschichten, die bleiben.
Thailand & Kambodscha sind keine Reiseziele.
Sie sind ein sanfter Kontrollverlust – und genau das macht sie so verdammt gut.
Schnorcheln – ein leiser Traum unter Wasser
Vor den Inseln im Golf von Thailand, rund um Koh Tao oder Koh Rong, gleitet man über Korallen, die aussehen, als hätte jemand zu viel Farbe im Spiel gehabt. Türkis trifft auf Smaragd, dazwischen wuseln Fischschwärme, die sich offenbar nicht um Reisepläne, Rückflüge oder WhatsApp-Nachrichten kümmern. Sehr sympathisch.
Die Sicht ist oft am frühen Morgen am besten – dann, wenn der Tag noch zögert und das Meer wirkt, als hätte es gerade erst die Augen geöffnet. Mit etwas Glück ziehen Rochen vorbei, manchmal schaut eine Schildkröte kurz nach dem Rechten. Und ja: Man fühlt sich klein. Aber auf die gute Art.
Ich gebe es zu: Eigene Maske und Schnorchel sind Pflicht. Leih-Equipment erzählt oft schon zu viele Geschichten.
Und wenn du unsicher bist: Geführte Schnorcheltouren lohnen sich. Nicht wegen des Programms, sondern wegen der Menschen. Die lokalen Guides kennen die ruhigen Spots – und erzählen nebenbei mehr über „ihr“ Meer, als jeder Reiseführer je könnte.
Faszinierend statt furchteinflößend
Ich gebe es zu: Irgendwo zwischen Flugbuchung und erstem Mückenspray taucht sie auf – diese leise, westlich sozialisierte Frage. „Was krabbelt da eigentlich alles?“
Kurzfassung: eine Menge. Langfassung: eine Menge wunderschöner, faszinierender, manchmal skurriler Lebewesen, die hier einfach dazugehören. Und nein, sie warten nicht alle darauf, dich zu fressen.
Thailand und Kambodscha sind keine Kulissen, sie sind lebendig. Und dazu gehört eine Tierwelt, die nicht im Zoo weggesperrt ist, sondern ganz selbstverständlich Teil des Alltags. Affen, die Tempel für ihr persönliches Wohnzimmer halten. Geckos, die nachts kommentarlos an der Wand kleben, als wären sie schlecht bezahlte Schauspieler. Wasserbüffel, die stoischer schauen als jeder deutsche Beamte am Montagmorgen.
Am Anfang erschrickt man sich. Klar. Wenn nachts etwas raschelt, das größer klingt als ein Hamster mit Selbstbewusstsein. Aber irgendwann kippt die Wahrnehmung. Aus „Oh Gott!“ wird „Ach, du schon wieder.“
Man lernt zu unterscheiden: gefährlich ist selten, ungewohnt fast alles. Die meisten Tiere wollen genau das, was ich auch will – in Ruhe gelassen werden. Und wenn man ihnen diese Ruhe gönnt, bekommt man etwas zurück, das man in Europa kaum noch findet: echtes Staunen.
Da sitzt man morgens mit Kaffee auf der Terrasse, noch leicht zerknittert vom Jetlag, und beobachtet, wie ein Gecko genüsslich eine Mücke erledigt. Gratis-Service. Oder man fährt über Land, vorbei an Reisfeldern, und ein Wasserbüffel blickt einen an, als wolle er sagen: „Du bist hier zu Besuch. Ich nicht.“
Und ja, manchmal zuckt man zusammen. Aber viel öfter lächelt man.
Weil man merkt: Furcht entsteht oft aus Unwissen. Staunen aus Nähe.
Begegnung mit den sanften Riesen
Elefanten gehören zu Thailand und Kambodscha wie der Staub zur roten Lateritstraße. Sie sind da – präsent, majestätisch, still. Und genau deshalb fühlt es sich für mich falsch an, ihnen auf einem Plastikstuhl im Nacken zu sitzen, während sie im Kreis laufen wie lebendige Karussells. Reisen heißt für mich nicht konsumieren. Reisen heißt verstehen. Und manchmal auch: verzichten.
Wenn ich Elefanten begegne, dann nur in Schutzgebieten, in echten Sanctuary. Orte, an denen sie Elefanten sein dürfen – langsam, eigenwillig, manchmal überraschend verspielt. Keine Shows, kein Reiten, kein „Smile for the camera“. Stattdessen schlammige Haut, Narben aus früheren Leben und dieses tiefe, ruhige Atmen, das man eher spürt als hört.
Ich stehe dann oft einfach nur da. Kamera runter. Herz hoch. Und denke mir: Vielleicht ist genau das der Moment, in dem Reisen richtig wird.
Diese Schutzgebiete sind keine Hochglanzparadiese. Sie sind ehrlich. Man erfährt Geschichten von Ausbeutung, von Ketten, von Zirkussen und Waldarbeit. Das tut weh – und genau das soll es auch. Denn Mitgefühl entsteht nicht aus Wegsehen, sondern aus Hinsehen. Und ja, manchmal auch aus einem Kloß im Hals.
Natürlich sind diese Besuche nicht perfekt. Auch hier fließt Geld, auch hier gibt es Grauzonen. Aber der Unterschied ist spürbar: Die Elefanten bestimmen den Takt. Nicht der Zeitplan der Touristen. Und wenn einer heute keine Lust auf Nähe hat, dann ist das eben so. Punkt.
Vielleicht ist das die größte Lektion, die ich aus Thailand und Kambodscha mitnehme:
Nicht alles, was man sehen kann, sollte man auch anfassen. Nicht jedes Erlebnis braucht ein Ticket. Und nicht jedes Foto muss gemacht werden.
Elefanten im Sanctuary sind kein Programmpunkt. Sie sind eine Begegnung. Leise. Würdevoll. Und ein kleines Gegengewicht zu all dem Irrsinn, den wir Menschen sonst so veranstalten – auf Reisen und darüber hinaus.
Cash & Kreditkarten – Was du wissen solltest
Geld auf Reisen ist so ein Thema, das man gern verdrängt – bis man irgendwo zwischen Streetfood-Stand, Tempeltor und Tuk-Tuk sitzt und merkt: Der Mango-Sticky-Rice-Moment scheitert gerade an fehlendem Bargeld. Thailand und Kambodscha sind da herrlich unkompliziert – wenn man weiß, wie der Hase (oder der Gecko) läuft.
In Thailand kommst du mit Visa und Mastercard in Städten, Hotels, größeren Restaurants und Einkaufszentren problemlos weiter. Kontaktlos zahlen? In Bangkok oder Chiang Mai längst Alltag. Sobald es aber ländlicher wird – Garküche am Straßenrand, Nachtmarkt, Longtail-Boot oder die Massage, die dein Leben verändert – heißt es: Cash is King. Und der König will Baht sehen.
Kambodscha tickt ähnlich, aber mit einem kleinen Twist: Hier ist der US-Dollar fast so allgegenwärtig wie der Khmer-Riel. Bezahlt wird oft bunt gemischt, Wechselgeld gibt’s dann in Riel zurück. Kreditkarten funktionieren in Hotels, besseren Restaurants und bei Touranbietern – aber auf dem Markt, im Bus oder beim lokalen Guide zählt wieder das gute alte Bargeld.
Geldautomaten findest du in beiden Ländern ausreichend, vorwiegend in Städten und touristischen Orten. Pro Abhebung fallen jedoch meist Gebühren an – ein stilles Souvenir, das niemand bestellt hat. Plane also lieber größere Beträge ein und behalte deinen Kontostand im Blick. Auch Kautionen für Mietwagen oder Unterkünfte sind keine Seltenheit – ein bisschen finanzieller Spielraum beruhigt ungemein.
Mein persönlicher Reisetipp:
Ich habe immer zwei Kreditkarten dabei – nicht aus Misstrauen, sondern aus Erfahrung. Karten können gesperrt werden, Automaten streiken gern bei tropischer Hitze, und Murphys Gesetz reist grundsätzlich mit. Wer seine Bankkonditionen vorab prüft und nicht alles auf eine Karte setzt, reist entspannter – und kann sich auf das konzentrieren, worum es wirklich geht: Begegnungen, Abenteuer, kleine Umwege und dieses leise Glücksgefühl, wenn man merkt, dass man gerade genau am richtigen Ort ist.
Und falls doch mal nichts funktioniert: Lächeln hilft. Fast immer.
Thailand & Kambodscha sind für mich diese perfekte Mischung aus „Wow, so fühlt sich Welt an“ und „Aha, so fühlt sich Improvisation an“. Du landest in Ländern, die dich mit Tempelgold, Streetfood-Duft und einer Herzlichkeit empfangen, die man in Europa manchmal erst nach drei gemeinsamen Wintern bekommt. Und gleichzeitig sind es genau diese Reisen, bei denen ein kleiner Tipp zur richtigen Zeit plötzlich riesig wird: ein Dokument offline gespeichert, ein Fahrer per App statt Bauchgefühl, ein Mückenspray, das dir den nächsten Tag rettet.
Damit du weniger Zeit mit „Hätte ich mal…“ und mehr Zeit mit „Ich bin gerade wirklich hier!“ verbringst, kommen hier meine Top 10 Tipps & Tricks für einen entspannten, sicheren und einfach besseren Aufenthalt.
Ich habe immer: Reisepass (mind. 6 Monate gültig), digitale Kopien (Handy + Cloud) und eine Offline-Version der wichtigsten Dokumente. Für Thailand gibt’s inzwischen eine digitale Einreisekarte (TDAC) vor Ankunft.
Gerade im Grenzgebiet Thailand–Kambodscha gibt es laut Auswärtigem Amt teils ernstere Lagen/Teilreisewarnungen. Ich plane Routen so, dass ich Grenzregionen meide, wenn dort gerade Stress ist.
Wenn e-Visa, dann über die offizielle Seite – und mit den geforderten Basics (u.a. Passgültigkeit, digitales Passfoto). Das reduziert „Huch, warum kostet das plötzlich das Doppelte?“-Momente.
In Thailand erspare ich mir Diskussionen mit “Taxi-Meter Uhr) kaputt, Chef” oft mit Ride-Hailing; bei Taxis gilt: Meter an oder weitergehen. Das ist nicht unromantisch – das ist Selbstschutz.
Ich rechne mit ATM-Gebühren und halte immer etwas Cash separat (kleine Scheine!). In Kambodscha sind je nach Ort USD und/oder KHR im Alltag relevant – ich checke vorab, was in meiner Region wirklich genutzt wird.
Ich packe Repellent, lange leichte Kleidung für Abendstunden und nutze – ja wirklich – Moskitonetz/Stecker, wenn’s nötig ist. Dengue und Co. sind in der Region ein Thema; die CDC-Hinweise sind dafür eine gute Referenz.
Gerade wegen Tollwut-Risiko halte ich Abstand zu Hunden, Katzen und auch “freundlichen” Affen. Wenn doch was passiert: sofort medizinisch klären, nicht erst nach dem dritten Espresso.
Ich nehme immer ein dünnes Tuch mit (Tempel-Retter in 2 Sekunden). Und ich frage mich bei Fotos: Ist das gerade ein heiliger Moment oder mein Content-Moment? (Spoiler: Manchmal gewinnt die Würde.)
Ich bleibe freundlich, aber klar: keine “Spezial-Tour”, kein “Heute geschlossen, ich bring dich woanders hin”, keine spontanen Umwege ohne Preis/Route. Lächeln ja – Leichtsinn nein.
Ich trage mich (wenn sinnvoll) in ELEFAND ein, speichere Notfallnummern offline und notiere mir Adresse/Name der Unterkunft in Landesschrift (für den Fall, dass mein Handy sich beleidigt verabschiedet).
Wenn du die Basics im Griff hast, kannst du dich um das kümmern, was wirklich zählt: staunen, schmecken, zuhören, fotografieren – und die Geschichte später so erzählen, dass sie nach Fernweh klingt und nicht nach Schadensmeldung.
Pack deine Koffer – dein Abenteuer wartet schon!
