Takayama: Holzhäuser und Sake Brauereien
Japan im Frühling, unterwegs im Land der aufgehenden Sonne


Takayama
Takayama, eingebettet in die japanischen Alpen, ist ein echtes Juwel für alle, die Japans Geschichte spüren wollen. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren dunklen Holzfassaden, traditionellen Kaufmannshäusern und Sake-Brauereien versetzt einen direkt in die Edo-Zeit. Besonders morgens, wenn sich die Gassen langsam füllen und der Duft von frisch gegrillten Dango durch die Luft zieht, liegt ein Zauber über der Stadt.
Ein Highlight ist der Miyagawa-Morgenmarkt, wo Einheimische ihre Waren anbieten – von eingelegtem Gemüse bis hin zu handgemachtem Kunsthandwerk. Wer tiefer in die Kultur eintauchen möchte, besucht das Hida Folk Village, ein Freilichtmuseum mit strohgedeckten Bauernhäusern aus der Region.
Ein unvergessliches Erlebnis war das Abendessen in einem Ryokan: zarte Hida-Rindfleischscheiben auf dem heißen Stein gegart, serviert mit regionalem Gemüse und einer dampfenden Miso-Suppe. Dazu ein Glas lokaler Sake – perfekt!
Die Aussicht vom Shiroyama Park über die Stadt bis zu den verschneiten Gipfeln rundet den Besuch ab. Takayama ist nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl – ruhig, authentisch und voller Geschichte. Wer Japan abseits der Metropolen erleben will, sollte hier unbedingt verweilen.
Nur etwa 360 Kilometer trennen Osaka von unserem ersten Reiseziel: Takayama. Die Strecke (Osaka – Hikone – Takayama) klang zunächst einfach – dachte ich zumindest. Unser Plan war sparsam zu sein und die Autobahnen mit ihren Mautgebühren großzügig zu umgehen. Ein Fehler, den wir ziemlich schnell bereut haben.
Statt entspannt über das Land zu cruisen, haben wir uns durch endlose Vororte und dicht befahrene Straßen gequält. Der Verkehr schlich dahin wie ein müder Shiba Inu, und an jeder Kreuzung wartete die nächste Überraschung: In Japan werden oft alle Fußgängerampeln gleichzeitig grün – ein Paradies für Fußgänger, ein Alptraum für Autofahrer! Ich habe mich gefragt, ob ich in einem verkehrstechnischen Meditationsseminar gelandet bin: Langsamkeit, Geduld, tief durchatmen…
Als eingefleischter deutscher Autofahrer, gewohnt an freie Fahrt auf der Autobahn, war das eine echte Geduldsprobe. Wir haben schnell beschlossen: In Zukunft nehmen wir lieber die kostenpflichtige Autobahn – Nerven sind schließlich unbezahlbar.
Eine ETC-Box, die in Japan die Mautgebühren automatisch abrechnet, wollten wir allerdings nicht mieten. Unser Vermieter verlangte dafür 1.000 Yen pro Tag plus eine Aufladung von mindestens 30.000 Yen – bei 20 Miettagen wären das rund 123 € extra gewesen. Sparsamkeit siegt – oder zumindest dachten wir das. Stattdessen zahlen wir brav mit Bargeld oder Kreditkarte an den Mautstationen, was meistens erstaunlich reibungslos klappt. Aber Vorsicht: Manche Ein- und Ausfahrten nehmen nur ETC!
Nach einer gefühlten Ewigkeit (8 Stunden Fahrzeit…) kamen wir schließlich am Abend in Takayama an – gerade rechtzeitig, um noch einen traumhaften Sonnenuntergang zu erwischen. Die kleinen Gässchen und die historische Atmosphäre der Stadt machten die lange Anfahrt fast wieder wett.
Ein kleiner Abendspaziergang durch das beschauliche Takayama, nicht unbedingt eine Partymeile, aber für Ruhe und Erholung bestimmt eine gute Adresse
Für die Übernachtung haben wir uns etwas ganz Besonderes gegönnt: ein traditionelles Ryokan! Unser Zuhause für die Nacht war das Ryokan Takayama, Hatsuda-cho 2-55 in Gifu – ein echter Tipp!
Eine unglaublich freundliche Japanerin begrüßte uns herzlich, zeigte uns den Parkplatz (praktischerweise direkt gegenüber) und erklärte uns geduldig die Hausregeln. Wie in jedem guten japanischen Haus hieß es: Schuhe aus am Eingang! Die bereitgestellten Hausschuhe waren allerdings eher für Hobbitfüße gemacht – mit Schuhgröße 45 ein echtes Abenteuer. Schließlich lief ich dann einfach auf Socken durch das Haus, was sich überraschend gemütlich anfühlte.
Das Zimmer war wunderschön: Tatami-Matten auf dem Boden, zwei traditionelle Futons zum Schlafen und eine Atmosphäre, die sofort entspannte. Zugegeben – der Futon war härter als erwartet. Mein europäischer Rücken und ich mussten uns erstmal an die japanische Schlaferfahrung gewöhnen… Aber hey, Reisen heißt schließlich auch, neue Erfahrungen zu sammeln – inklusive Muskelkater am Morgen.
Kleiner Tipp für eure Japan-Reise:
Wenn ihr plant, viel mit dem Auto unterwegs zu sein, lohnt es sich tatsächlich, über die ETC-Box nachzudenken – oder gleich entspannt auf die Bahn umzusteigen. Spart Zeit, Nerven und vielleicht auch die eine oder andere graue Haarsträhne.
Takayama – schon allein der Name klingt wie ein leises Versprechen an eine andere Zeit. Und tatsächlich fühlt sich ein Besuch hier fast so an, als würde man eine kleine Zeitreise antreten. Besonders die historische Altstadt mit ihren liebevoll restaurierten Holzhäusern im Edo-Stil verströmt eine gemütliche, fast nostalgische Atmosphäre. Überall duftet es nach frisch gebrautem Sake – kein Wunder, denn Takayama ist berühmt für seine traditionellen Sake-Brauereien. Ein echtes Paradies für Erholungssuchende und Genießer!
Als wir an einem lauen Abend kurz nach Sonnenuntergang (es war etwa 18:30 Uhr) durch die Kopfsteinpflastergassen schlenderten, wurden wir allerdings überrascht: Takayama scheint abends regelrecht in den Schlaf zu fallen. Viele Geschäfte, Souvenirläden und auch Restaurants hatten bereits geschlossen. Ein bisschen traurig wirkte das Städtchen in diesem Moment, fast wie eine Bühne nach dem letzten Vorhang.
Aber manchmal sind es genau diese kleinen Herausforderungen, die ein Abenteuer unvergesslich machen. Mit knurrenden Mägen und viel Gespött machten wir uns auf die Suche und fanden schließlich ein kleines Restaurant über einer Metzgerei, spezialisiert auf die lokalen Köstlichkeiten. Der Gastraum war einfach, aber einladend, und tatsächlich war noch ein Tisch für uns frei! Allerdings auch hier war um 21:00 Zapfenstreich, dann wird geschlossen.
Das Highlight: In der Mitte der Tische war ein kleiner Gasgrill eingelassen. Auf einer Holzplatte wurden uns feine Scheiben Hida-Rindfleisch serviert – eine Spezialität dieser Region, berühmt für ihre zarte, marmorierte Struktur. Wir durften unser Essen selbst grillen, begleitet von knackigem Gemüse und würzigen Dips. Erlebnisgastronomie auf japanische Art! Und ich sage euch: Dieses Hida-Beef zerging auf der Zunge – ein Traum für jeden Fleischliebhaber.
Ein kleiner Tipp von mir: Wer Takayama besucht, sollte sich auf ruhige Abende einstellen – oder besser noch, den Tag nutzen, um die Magie der Stadt in vollen Zügen auszukosten. Und wer die Gelegenheit hat, Hida-Beef zu probieren: Nicht zögern, unbedingt zugreifen!
Japan hat eine faszinierende Kultur mit strengen, aber oft subtilen Benimmregeln. Hier sind zehn weniger bekannte, aber spannende Fakten:
Wenn du Geld in Japan bezahlst oder erhältst, solltest du es mit beiden Händen auf einem kleinen Tablett platzieren oder entgegennehmen – direkter Hand-zu-Hand-Kontakt gilt als unhöflich.
Das Aufrecht-Stecken von Essstäbchen in eine Schüssel Reis erinnert an eine buddhistische Trauerzeremonie für Verstorbene. Stattdessen sollten sie auf einem Stäbchenhalter oder am Tellerrand abgelegt werden.
Statt „Entschuldigung“ zu rufen, um den Kellner zu rufen, sagen Japaner höflich „Sumimasen“ – das ist nicht nur ein Entschuldigungsausdruck, sondern auch ein höflicher Weg, Aufmerksamkeit zu erregen.
Telefonieren in Zügen oder Bussen gilt als störend. Die Japaner kommunizieren lieber leise per Textnachricht und schalten ihr Handy auf „Manner Mode“ (Vibrationsmodus).
Beim Austausch einer Visitenkarte (Meishi) wird sie mit beiden Händen übergeben und sollte respektvoll behandelt werden. Es ist unhöflich, sie sofort wegzustecken oder darauf herumzukritzeln.
Lautes Naseputzen gilt als unangenehm für Umstehende. Viele Japaner ziehen es vor, diskret zu schniefen oder eine Toilette aufzusuchen, um sich dort die Nase zu putzen.
In Japan wird guter Service als Selbstverständlichkeit betrachtet. Trinkgeld kann als beleidigend aufgefasst werden, da es den Eindruck erweckt, dass der Service nicht ausreichend war.
Gähnen wird oft als Zeichen von mangelndem Respekt oder Langeweile angesehen. Wenn man gähnen muss, sollte man den Mund mit der Hand bedecken.
Stattdessen wird mit der ganzen Hand (flache Handfläche) oder mit einem leichten Nicken auf etwas hingewiesen, um respektvoll und höflich zu bleiben.
In traditionellen Räumen mit Tatami-Matten sollte man entweder barfuß oder mit speziellen Hausschuhen gehen – normale Socken oder Straßenschuhe sind tabu.
Japanische Benimmregeln sind oft von Respekt und Rücksichtnahme geprägt. Wer sie kennt, hinterlässt einen positiven Eindruck und kann die japanische Kultur noch besser genießen!
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Gerade zur richtigen Zeit
Danke für die praktischen Hinweise zur Reisezeit und zur Unterkunft! Ich plane gerade meine erste Japanreise und dein Artikel kam genau zur richtigen Zeit. Gibt’s bald auch was über Japan im Sommer? 😊Kosten fehlen...
Der Beitrag ist wirklich schön geschrieben, aber mir fehlt ein bisschen die Info zu den Kosten vor Ort. Gerade Japan gilt ja als eher teuer – ein kleiner Abschnitt zu Tagesbudget oder Spartipps wäre super gewesen!Danke für die Infos
Cooler Artikel, aber es wäre toll, wenn du noch ein bisschen mehr über das Essen geschrieben hättest! Streetfood, regionale Spezialitäten – das ist für viele (mich eingeschlossen 😄) ein Highlight jeder Reise.Japan ist mein Traum
Klasse Beitrag! Besonders die Erklärungen zum Verhalten in öffentliche n Verkehrsmitteln und Restaurants waren sehr aufschlussreich . Perfekt für Japan-Reisende! Ich bin gespannt auf deine Berichte und hoffe, dass ich nächstes Jahr auch alles mal selbst erleben kann.Benimmregeln in Japan
Super spannend zu lesen, wie wichtig Höflichkeit in Japan ist. Der Artikel bringt die kulturellen Unterschiede toll rüber und hilft, peinliche Fettnäpfchen zu vermeiden!