Hotelauswahl

Hand aufs Herz – es gibt kaum etwas Ernüchternderes, als tagelang in einem Hotel festzustecken, das man am liebsten sofort wieder verlassen würde. Ein Ort, der einfach nicht passt. Kein Gefühl von Ankommen, kein Funke von Atmosphäre. Genau deshalb suche ich auf meinen Reisen immer nach Unterkünften, die etwas Eigenes haben – einen Charakter, eine Geschichte, ein kleines Detail, das hängen bleibt.

Manchmal ist es die Lage, die mich fesselt – ein Blick aufs Meer, der schon beim Aufwachen Gänsehaut macht. Manchmal ist es das Gebäude selbst, mit knarrenden Holzdielen und Geschichten, die zwischen den Wänden hängen. Und hin und wieder ist es einfach nur eine ehrliche Empfehlung eines anderen Reisenden, der sagte: „Da musst du hin, das ist etwas Besonderes.“

Ich gebe es offen zu: Ich mag Komfort. Nicht den übertriebenen Luxus, aber dieses kleine Stück Wohlgefühl, das eine Reise rund macht. Ein gemütliches Bett nach einem langen Tag, eine Dusche mit richtigem Wasserdruck – und am besten ein Frühstück, bei dem man schon beim Duft des Kaffees weiß: Heute wird gut.

Mit der Zeit habe ich gelernt, Bewertungen anders zu lesen. Zwischen den Zeilen zu hören, ob da wirklich Begeisterung spricht oder nur höfliche Zufriedenheit. So entsteht ein feines Bauchgefühl – eines, das mich meist dorthin führt, wo Reisen nicht nur Übernachten ist, sondern Erleben.