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Abidjan Industriestandort am Antlantik
Abidjan ist der größte städtische Verdichtungsraum der Elfenbeinküste und am Golf von Guinea gelegen. Abidjan war zwischen 1933 und 1983 die Hauptstadt des Landes. Im Jahre 2002 wurden die zehn Stadtkreise zu selbständigen Gemeinden aufgewertet. Diese Gemeinden werden als Abidjan Ville zusammengefasst und bilden mit vier Unterpräfekturen den Distrikt Abidjan. Die ehemalige Stadt wuchs rapide von 65.000 Einwohnern im Jahre 1950 zu einer Metropolregion mit 3.692.570 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Laut Zensus von 2014 hat die Stadt 4.395.243 Einwohner.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Abidjan im Jahre 2018 den 208. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit (Link zur Tabelle).
Bassam Beach
Wir haben versucht, Abidjan im Web zu suchen, um die schöne(n) Seite(n) der Großstadt herauszubekommen. Erschrocken, dass das einzig Schöne in Abidjan der Strand von Bassam Beach sein soll, haben wir uns früh morgens zum Tagesanbruch auf die Fahrt in einem Taxi zur Beach gemacht, dass das Taxi seine besten Tage schon vor vielen Jahren hinter sich gebracht hat, muss ich nicht extra erwähnen. Aber ich war schon sehr erschrocken über den Zustand der Fahrzeuge hier an der Elfenbeinküste.
Angekommen an der Bassam Beach haben wir auch das einzige Strandfoto aus dem Web von Abidjan entdeckt, das wir im WWW gefunden haben. Es war schon viele Jahre alt und in Abidjan ein bekanntes Postkartenmotiv. Auf den ersten Blick ein Bilderbuchstrand und das noch kurz nach dem Sonnenaufgang... also hat sich das Früh aufstehen gelohnt?
Auf den zweiten Blick eine Müllhalde mit Zugang zum Meer, so traurig und heruntergekommen hatte, ich es mir nicht vorgestellt. Verwahrlost, wie der Strand sind auch die angrenzenden Bauten, ehemalige Hotels und mit viel Fantasie auch herrschaftliche Villen an der Beach. Schade es sieht so aus das hier schon Jahrzehnte kein Tourist sich in diese ehemals schöne Gegend verlaufen hat.
Aber wir haben das Bilderbuch Abidjan im Kasten und wenn es das wirklich gewesen sein soll, mit der schönen Küste von Abidjan, dann hat es sich gelohnt so früh unterwegs zu sein.
Eine Stadt erwacht
Die Fahrt vom Hotel zur Bassam Beach führt uns durch die Vororte und Slums von Abidjan. Schwer zu verdauen, vor dem Frühstück, dass hier Menschen leben oder besser überleben können oder müssen. Mir scheint, dass die Menschen keine richtige Perspektive für Ihr Leben mehr sehen und nur von den Morgen in den Abend gelebt wird. Die Hoffnung, dass es auch heute zum Überleben reichen wird, hat jeder hoffentlich noch nicht aufgegeben.
Wie jede Großstadt auf diesem Planeten ist auch in Abidjan der Verkehr zur Rushhour enorm und kommt schon vor 6:00 Uhr Ortszeit stellenweise zum Erliegen. Nichts geht mehr, eine endlose Blechkarawane zieht es jeden Tag aus den Vororten und kleinen Gemeinden vor Abidjan in die City. Auf dem Weg zur Beach haben wir noch weitgehend freie Fahrt, da wir uns gegenläufig zum Verkehrsstrom bewegen können.
Slums säumen den Weg
Zurück müssen wir uns einreihen, in die Blechkarawane, um wieder ins Hotel zu gelangen. Während wir zur Beach gut 45 Minuten unterwegs waren, zieht sich der Rückweg fast 2 1/2 Stunden hin.
Die Luft ist eine Mischung, die meine Lunge nicht zu vertragen scheint, Benzin, Diesel, Fäkalien, menschlicher Schweiß und Staub bilden eine einzigartige kaum atembare Luft, die eine empfindlicher europäischer Organismus nicht als Atembar erkennt. Fenster auf im Taxi und man ist mittendrin, Fenster zu und man meint, dass die Luft zu schnell zu heiß und nicht mit Sauerstoff angereichert ist. Ein Dilemma, das ich auf der Rückfahrt zum Hotel durchlebe.
An Bushaltestellen am Straßenrand drängen sich die Menschen, um einen Platz in den überfüllten Bussen in die City zu bekommen. Taxis, die einem Schrotthaufen auf vier Rädern gleichen, sammeln Menschen ein, die etwas besser gestellt sind und es sich leisten können ein Taxi zu nehmen. Während schon jetzt kurz nach 6:00 die Temperaturen ansteigen erwacht das Leben nicht mehr, sondern ist bereits im vollen Gange, Verkaufsstände haben geöffnet und bieten Frühstück zum Mitnehmen an und auch Märkte füllen sich mit Leben und Verkaufsangeboten. Überall sieht man Stände mit Kleidung, Schuhe, Möbel, Holz zum Heizen und Alltagsgegenstände.
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